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"Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR): Wann geht es los?"


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Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR): Wann geht es los?

© zinkevych – stock.adobe.com

In einer Zeit, in der der Klimawandel und die Reduzierung von Treibhausgasemissionen im Vordergrund stehen, gewinnt die Entwicklung alternativer Kraftstoffe zunehmend an Bedeutung – besonders im Kontext der Energie- und Mobilitätswende. Alternative Kraftstoffe wie (grüne) Elektrizität, Wasserstoff oder Biokraftstoffe bieten das Potenzial, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und einen nachhaltigeren Verkehrssektor zu fördern. Eine Schlüsselkomponente für den Erfolg stellt der Aufbau einer großflächigen und leistungsstarken Infrastruktur dar.

Inhaltsverzeichnis

  1. Herausforderungen beim Aufbau der AFIR-Infrastruktur
  2. Kernpunkte der neuen AFIR-Verordnung
  3. Weitere Strategien zum Aufbau der AFIR-Infrastruktur
  4. AFIR: Fazit und Ausblick

Herausforderungen beim Aufbau der AFIR-Infrastruktur

Tesla macht es bereits seit einigen Jahren an vielen Orten vor: markeneigene (Schnell-)Ladesäulen an strategisch günstigen Verkehrsknotenpunkten. Jedoch sind diese Ladesäulen meist nur für die eigene Flotte gedacht und das Tanken/Aufladen funktioniert hier nur mit einer entsprechenden Tesla-Card oder im Rahmen eines Abonnements.

Bei einem flächendeckenden Ausrollen einer nachhaltigen, aber gleichzeitig rentablen alternativen Kraftstoffversorgung im Rahmen der AFIR stoßen derzeit alle Entwickler und Betreiber auf folgende Probleme:

Technologische Herausforderungen

Jeder in der AFIR genannte alternative Kraftstoff hat spezifische Anforderungen an die Infrastruktur. Zum Beispiel benötigen Elektrofahrzeuge ein Netz von Ladestationen, während Wasserstofffahrzeuge Tankstellen benötigen, die in der Lage sind, Wasserstoff unter hohem Druck zu lagern und zu verteilen – und gleichzeitig allen Sicherheitsanforderungen gerecht werden.

Wirtschaftliche Herausforderungen

Die Errichtung einer Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) erfordert hohe Investitionen. Die Finanzierung dieser Projekte stellt insbesondere in Regionen, in denen die Nachfrage nach alternativen Kraftstoffen noch gering ist, eine besondere Herausforderung dar – ein Schlüssel könnten hierbei das Wärmeplanungsgesetz und Energieeffizienzgesetz darstellen.

→ Darüber hinaus müssen die Kosten für Endverbraucher wettbewerbsfähig zu herkömmlichen Kraftstoffen sein, um eine breite Akzeptanz zu erreichen.

Politische und rechtliche Herausforderungen

Eine kohärente politische Unterstützung ist entscheidend für den Aufbau der AFIR-Infrastruktur. Regierungen müssen geeignete Rahmenbedingungen schaffen, die Investitionen fördern und gleichzeitig Umwelt- und Sicherheitsstandards gewährleisten. Dies beinhaltet oft die Navigation in einem komplexen Geflecht von lokalen, nationalen und internationalen Vorschriften. So z. B. die Ladesäulenverordnung (LSV) bei öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur.

Die Planung von Mobility-Hubs und Inselanlagen im Quartier könnte ein entscheidender Schritt auf regionaler Ebene sein, um die AFIR-Umsetzung zu unterstützen. Im Magazin QUARTIER finden Sie bereits umgesetzte Pilotprojekte zum Thema nachhaltigem Mobilitätsmanagement. Werfen Sie jetzt einen Blick in die Fachzeitschrift und bleiben über allen Trends auf dem Laufenden.

Für alle Versorgungsnetze mit alternativen Kraftstoffen ist die Europäische Richtlinie über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR), bzw. Richtlinie 2014/94 EU, relevant, wobei hier bereits ein Überarbeitungsentwurf der Europäischen Kommission vorliegt (2021/0223) und am 25. Juli 2023 verabschiedet wurde – in der Folge tritt die neue AFIR-Verordnung zum 13.4.2024 in Kraft.

Kernpunkte der neuen AFIR-Verordnung

Das Hauptanliegen der Neufassung der AFIR-Verordnung war die Förderung des European Green Deal und des Pakets „Fit für 55“, der die Treibhausgasemissionen auf europäischer Ebene bis 2023 um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren will.

Um dies zu fördern, gar zu bewerkstelligen, musste die AFIR entsprechend modifiziert werden: mehr öffentliche Ladekapazitäten entlang von Autobahnen und in Städten, um nur einen Faktor zu nennen. Darüber hinaus stehen laut Pressemitteilung des Europäischen Rats folgende Punkte im Fokus der überarbeiteten Verordnung:

  • Bereits bis 2025 sollen im Abstand von 60 km entlang aller wichtigen Verkehrskorridore des Transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-V) Schnellladesäulen mit einer Mindestleistung von 150 kW etabliert werden (für Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge).
  • Im gleichen Zeitraum sollen Ladestationen für schwere Nutzfahrzeuge mit einer Mindestladeleistung von 350 kW im selben Abstand entlang des TEN-V-Kernnetzes entstehen; entlang des TEN-V-Gesamtnetzes soll dies mindestens alle 100 km umgesetzt werden – mit Ziel der vollständigen Verkehrsnetzabdeckung bis 2030.
  • Wasserstofftankstellen: Bis 2030 soll für Personenkraftwagen und schwere Nutzfahrzeuge ein Netz aus Wasserstofftankstellen entstehen, die an allen städtischen Verkehrsknoten und im Abstand von 200 km entlang des TENV-V-Kernnetzes eingerichtet werden.
  • Landseitige Stromversorgung für Fahrgastschiffe oder Containerschiffe in Seehäfen einer bestimmten Größe bis 2030.
  • An Flughäfen ein Stromnetz für alle stationären Luftahrzeuge bis 2025 (Flugsteigposition) und bis 2030 (Vorfeldposition) einrichten
  • Kontaktloses Zahlen und/oder Kartenzahlung an Ladestationen oder Tankstellen ohne Abonnement mit Preistransparenz
  • Ladestationen- oder Tankstellenbetreiber müssen Verbrauchern auf digitalem Wege ausreichend Informationen über Verfügbarkeit, Wartezeit oder Preis an ihren Tankstellen zur Verfügung stellen.

Im Bereich der Automobil-Infrastruktur liegt der Fokus somit klar auf dem Ausbau der flächendeckenden Kraftstoffversorgung – sei es nun mit Wasserstoff oder Elektrizität. Letztere soll auch eine entscheidende Rolle im Flugverkehr einnehmen und den Flugzeugtreibstoffverbrauch während des Bodenaufenthalts minimieren.

Aber auch der Endverbraucher, bzw. sog. Quality of Life Improvements (Verbesserungen der Lebensqualität) sollen durch die AFIR vorangebracht werden. Es soll einfacher, besser informiert und sicherer „getankt“ werden können.

Weitere Strategien zum Aufbau der AFIR-Infrastruktur

Klar scheint den Verantwortlichen auch zu sein, dass beim Thema alternative Kraftstoffe, bzw. deren Versorgungsinfrastruktur, nicht umfassend zwischen beruflichem, privatem und öffentlichem Sektor unterschieden werden kann, sondern eine gesamtheitliche Lösung forciert werden muss.

Partnerschaften zwischen öffentlichem und privatem Sektor

Die Zusammenarbeit zwischen Regierungen und der Privatwirtschaft kann ein effektiver Weg sein, um die notwendigen Investitionen zu mobilisieren und technologische Innovationen voranzutreiben. Solche Partnerschaften können Risiken teilen und Ressourcen bündeln. Auf diesem Wege können kostspielige und langjährige AFIR-Projekte schneller und zuverlässiger gewährleistet werden. Gleichzeitig bieten sich auf diese Art und Weise auch wirtschaftlich lukrative Investitionsmöglichkeiten und ein in diesem Zuge stattfindender technologischer Wettbewerb.

Das klingt in der Theorie bereits vielversprechend, begonnen wird aber mit ausgewählten Mobilitätsknotenpunkten und einzelnen Abschnitten des TEN-V.

Fokussierung auf Schlüsselregionen und -sektoren

Eine strategische Platzierung von Infrastrukturen in Regionen mit hoher Nachfrage oder in Sektoren, die besonders geeignet für alternative Kraftstoffe sind (wie öffentliche Verkehrssysteme oder Flotten von Lieferfahrzeugen), kann die Effizienz und Wirkung der Investitionen maximieren.

Treibstoffkosten reduzieren durch Förderung von Forschung und Entwicklung

Investitionen in Forschung und Entwicklung sind entscheidend, um technologische Hindernisse zu überwinden und die Kosten für alternative Kraftstoffe zu senken. Dies schließt auch die Entwicklung von Standards und Best Practices für die Infrastruktur ein.

AFIR: Fazit und Ausblick

Der Aufbau einer Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) ist eine komplexe Herausforderung, die koordinierte Anstrengungen auf mehreren Ebenen erfordert. Technologische Innovationen, wirtschaftliche Anreize, politische Unterstützung und öffentliches Bewusstsein müssen Hand in Hand gehen, um eine nachhaltige und effiziente AFIR-Infrastruktur zu schaffen.

Langfristig könnte der erfolgreiche Aufbau dieser Infrastruktur nicht nur zu einer erheblichen Reduzierung der Treibhausgasemissionen beitragen, sondern auch neue wirtschaftliche Möglichkeiten schaffen.

In einer Welt, die sich zunehmend auf Nachhaltigkeit konzentriert, ist die Entwicklung einer robusten Infrastruktur für alternative Kraftstoffe nicht nur wünschenswert, sondern notwendig. Die nächsten Jahre werden entscheidend sein, um die Weichen für eine umweltfreundlichere und nachhaltigere Zukunft im Bereich der Mobilität und Energie zu stellen.

Quellen: Pressemitteilung Europäischer Rat – Verabschiedung eines neuen Rechtsakts (AFIR), EU 2023/184 (Neue AFIR-Verordnung)

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