Inhaltsverzeichnis
- Aufgaben der Feuerwehr
- Arten der Feuerwehr – Freiwillige Feuerwehren (FF) decken den meisten Bedarf ab
- Rechtliche Grundlagen für die Feuerwehr
- Wie ist die Feuerwehr in Deutschland organisiert?
Definition Feuerwehr
Die Feuerwehr ist eine Organisation, die bei Bränden, Unfällen oder in Katastrophenfällen Hilfe leistet. Ihr Fokus liegt darauf, Menschen, Tiere und Sachwerte zu retten, zu löschen, zu bergen und zu schützen. In Deutschland gibt es hauptamtliche und ehrenamtliche Wehren.
Aufgaben der Feuerwehr
Die ursprüngliche Aufgabe der Feuerwehr, nämlich Brände zu löschen, ist mittlerweile auf zahlreiche weitere Einsatzbereiche ausgeweitet worden. Die genauen Einsatzbereiche der Feuerwehr regeln die einzelnen Staaten gesetzlich. In Deutschland kann ihr Aufgabengebiet unter den Stichpunkten „retten, löschen, bergen, schützen“ zusammengefasst werden. Darunter ist Folgendes zu verstehen:
Retten
Das Retten umfasst zwei Aspekte:
- Wehren retten Menschen und Tiere aus Zwangslagen wie Verkehrsunfällen oder Überschwemmungen.
- Nicht selten müssen Feuerwehrleute Erste Hilfe leisten, bis der Notarzt eintrifft. Damit retten sie oft das Leben des Verunglückten. Aus diesem Grund haben viele Feuerwehrmänner und -frauen nicht nur eine Ausbildung in Brandbekämpfung, sondern auch als Sanitäter.
Löschen
Die Feuerwehr ist die einzige Organisation, die zur Bekämpfung von Bränden hinzugerufen wird. Um die unterschiedlichen Arten von Bränden effektiv bekämpfen zu können, greifen Wehren auf den Einsatz von technischen Hilfsmitteln zurück.
Bergen
Zum Einsatzbereich der Feuerwehr gehört auch das Bergen von Gegenständen, (toten) Menschen oder Tieren. Das umfasst Einsatzbereiche wie die Hilfe bei bzw. nach Unwettern oder das „Herausschneiden“ von eingeklemmten Menschen aus Fahrzeugen nach Verkehrsunfällen.
Schützen
Neben diesen aktiven Tätigkeiten umfasst der Einsatzbereich der Wehr auch die frühzeitige Abwehr von Gefährdungen. Sie sind also auch für den sog. vorbeugenden Brandschutz zuständig. Die Feuerwehren unterrichten beispielsweise die Bevölkerung über Brandgefährdungen im Alltag oder kontrollieren Hydranten und Löscheinrichtungen auf ihre Funktionalität, damit im Brandfall alles reibungslos funktioniert.
Die Feuerwehr trägt zudem zum Umweltschutz bei, wenn sie Ölspuren auf Straßen beseitigt oder nach Katastrophen bei den Aufräumarbeiten aktiv mitwirkt. Außerdem wird die Feuerwehr hinzugerufen, wenn Sachwerte oder Personen mit radioaktiven, biologischen oder chemischen Stoffen dekontaminiert sind. Feuerwehren entfernen solche Verunreinigungen.
Spezialgebiete
Je nach Standort der Wehr können sich auch spezielle Aufgaben ergeben, wie z. B. die Höhenrettung.
Bei all diesen Aufgaben geht es um Menschenleben, weshalb Feuerwehrleute nicht nur schnell handeln, sondern auch bedacht vorgehen müssen. Um sie bei ihrer täglichen Arbeit fachlich zu unterstützen, wurde die Zeitschrift FEUERWEHR entwickelt. Feuerwehren, Rettungsdienste sowie Verantwortliche im Brandschutz erhalten mit der FEUERWEHR-Zeitschrift Einsatzberichte inklusive detaillierter Einsatztaktiken sowie nützliche Informationen zu neuester Technik, Ausrüstung und Ausbildung.
Arten der Feuerwehr – Freiwillige Feuerwehren (FF) decken den meisten Bedarf ab
In Deutschland sind insgesamt etwas mehr als eine Million Feuerwehrmänner und -frauen aktiv. Dabei existieren Feuerwehren in verschiedenen Organisationsformen:
Berufsfeuerwehr (BF)
Berufsfeuerwehren sind in der Regel in größeren Städten angesiedelt. Aktuell gibt es in Deutschland etwa 100 Berufsfeuerwehren, die meist zusätzlich zur Freiwilligen Feuerwehr vorhanden sind. Die Mitarbeiter einer Berufsfeuerwehr sind Angestellte der Stadt und halten sich während ihres Dienstes auf der Feuerwache auf. Sie unterstützen die anderen Wehren.
Freiwillige Feuerwehr (FF)
In kleineren Städten und Kommunen gibt es eine Freiwillige Feuerwehr. Ihre Mitglieder arbeiten ehrenamtlich und gehen meist auch einer Berufstätigkeit außerhalb der Wehr nach. Im Ernstfall werden sie mittels eines Senders informiert und eilen dann zum Einsatzort. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, den Ehrenamtlichen für seine Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr freizustellen. Rund 96 Prozent der Feuerwehrmänner und -frauen in Deutschland sind ehrenamtlich tätig.
Die Nachwuchsabteilung einer Freiwilligen Feuerwehr wird als Deutsche Jugendfeuerwehr (DJF) bezeichnet.
Werkfeuerwehr
Größere Unternehmen, die beispielsweise mit Chemikalien arbeiten oder große Produktionshallen betreiben, gründen oft eine eigene Werkfeuerwehr. Diese ist entweder staatlich anerkannt oder angeordnet und muss deshalb die gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Hinsichtlich Aufbau, Ausbildung und Ausrüstung muss die Werkfeuerwehr sowohl den Erfordernissen innerhalb des Unternehmens als auch einer öffentlichen Feuerwehr genügen.
Die Mitglieder einer Werkfeuerwehr sind entweder hauptberufliche Feuerwehrmänner und -frauen oder führen diese Aufgabe neben ihrer eigentlichen Beschäftigung im Unternehmen aus. Der Hauptfokus von Werkfeuerwehren liegt meist auf dem vorbeugenden Brandschutz. Außerdem sind Werkfeuerwehren auf die Gefährdungen, die im Unternehmen gegeben sind, spezialisiert. So übt z. B. eine Flughafenfeuerwehr bevorzugt das Löschen von Flugzeugen.
Betriebsfeuerwehr
Was unterscheidet die Betriebsfeuerwehr von der Werkfeuerwehr? Zum einen ist die Betriebsfeuerwehr kein staatlich anerkanntes Organ und muss deshalb nicht nach gesetzlichen Vorschriften aufgebaut sein und handeln. Außerdem wird die Betriebsfeuerwehr nur auf dem Betriebsgelände tätig, während die Werkfeuerwehr auch unterstützend bei der Freiwilligen Feuerwehr oder der Berufsfeuerwehr mitwirken kann.
In Betriebsfeuerwehren werden häufig Beschäftigte des Unternehmens eingesetzt, die diese Tätigkeit neben ihrem eigentlichen Beruf ausüben.
Pflichtfeuerwehr
Nachdem die Freiwilligen Feuerwehren inzwischen nur schwer Nachwuchskräfte gewinnen können, werden immer häufiger sog. Pflichtfeuerwehren gegründet. Um den Schutz in kleinen Kommunen z. B. gewährleisten zu können, werden geeignete Personen für den Feuerwehrdienst verpflichtet.
Bundeswehr-Feuerwehr
Die Bundeswehr-Feuerwehr ist eine Einrichtung der Bundeswehr, die feuerwehrtechnisch ausgestattet ist und bei besonderen Gefahrenschwerpunkten eingesetzt wird.
Rechtliche Grundlagen für die Feuerwehr
Die Wehr ist landesrechtlich geregelt. Das heißt die rechtlichen Grundlagen für Feuerwehren unterscheiden sich je nach dem Bundesland, in dem sie tätig sind. Die wichtigsten Regelwerke für Feuerwehren sind
- die länderübergreifenden Dienstvorschriften (FwDV) sowie
- die Feuerwehr-, Brandschutz- bzw. Hilfeleistungsgesetze der jeweiligen Landesgesetzgebung.
Eine Übersicht der Feuerwehrgesetze in Deutschland ist hier zu finden.
Wie ist die Feuerwehr in Deutschland organisiert?
Während die technische Ausstattung und Ausbildung der Feuerwehren nahezu bundeseinheitlich in den Feuerwehr-Dienstvorschriften und Normen geregelt sind, gibt es bezüglich Organisation und Finanzierung zahlreiche Unterschiede zu beachten. Deshalb gibt es nicht die „Feuerwehr in Deutschland“, es ist vielmehr erforderlich die Wehr in den einzelnen Bundesländern zu betrachten.
Organisiert sind die Wehren über ihre Stadt-, Kreis- und ggf. Bezirksfeuerwehrverbände in den Landesfeuerwehrverbänden der 16 Bundesländer. Die nationale Dachorganisation der Feuerwehren ist der Deutsche Feuerwehrverband.
Quellen: Forum Verlag Herkert GmbH, Freiwillige Feuerwehr Esslingen am Neckar, modal gmbh + co kg