Inhaltsverzeichnis
- Was bedeutet Sprachförderung im Kindergarten?
- Welche Ziele hat die Sprachförderung im Kindergarten?
- Welche Kinder brauchen Sprachförderung?
- Wie kann man die Sprache im Kindergarten fördern? – Ideen und Übungen
Was bedeutet Sprachförderung im Kindergarten?
Sprachförderung im Kindergarten umfasst alle Maßnahmen und Aktivitäten, die darauf abzielen, die sprachlichen Kompetenzen von Kindern (insbesondere im Vorschulalter) zu erweitern. Dazu gehören die Förderung des Wortschatzes, der Grammatik, des Sprachverständnisses und der allgemeinen Kommunikationsfähigkeit. Zudem lassen sich Sprachauffälligkeiten schneller erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten.
Somit umfasst die Sprachförderung im Kindergarten folgende Aufgaben:
- Schaffung einer sprachanregenden Umgebung im Kindergartenalltag, die die Kinder zum aktiven Sprachgebrauch ermutigt.
- Einsatz vielfältiger Methoden und altersgerechter Übungen zur Sprachförderung bei Kindern.
- Förderung von Kindern mit unterschiedlichen sprachlichen Voraussetzungen.
- Kontinuierliche Beobachtung und Dokumentation der Sprachentwicklung (Sprachstandserhebung).
- Vorbereitung auf den Schriftspracherwerb und den späteren Schulerfolg.
Hierfür kommen spezielle Formen der alltagsintegrierten Sprachförderung und/oder Sprachförderprogramme zum Einsatz.
Welche Arten von Sprachförderung gibt es?
Sowohl bei der Sprachförderung im Kindergarten als auch in anderen Einrichtungen können unterschiedliche Fördermethoden kombiniert werden. Diese basieren i. d. R. auf folgenden Arten der Sprachförderung:
- Alltagsintegrierte Sprachförderung: Findet im täglichen Miteinander statt, z. B. beim Essen oder im Freispiel.
- Additive/kompensatorische Sprachförderung: Spezielle Zusatzmaßnahmen für Kinder mit besonderem Förderbedarf.
Die Konzepte und Angebote zur Sprachförderung im Kindergarten sollten sich am Förderbedarf des einzelnen Kindes orientieren.
Welche Ziele hat die Sprachförderung im Kindergarten?
Die Sprachförderung im Kindergarten verfolgt vorrangig folgende Ziele:
- Förderung des Sprachverständnisses
- Erweiterung des Wortschatzes
- Verbesserung von Grammatik und Satzbau
- Entwicklung der Kommunikationsfähigkeit
- Vorbereitung auf den Schuleintritt
- Unterstützung der gesamten kognitiven und sozialen Entwicklung
Dabei benötigen manche Kinder umfangreichere Fördermaßnahmen als andere.
Welche Kinder brauchen Sprachförderung?
Grundsätzlich bedürfen alle Kinder einer Form der Sprachförderung, unabhängig vom Alter oder sozialen Hintergrund. Denn die Sprachförderung ist Teil der allgemeinen Bildungsarbeit – sei es in der Krippe, im Kindergarten oder in der Kita. Idealerweise sollte der Prozess der Sprachentwicklung bis zum Eintritt in die Grundschule abgeschlossen sein.
Einige Kinder weisen allerdings einen zusätzlichen Förderbedarf in ihrer Sprachentwicklung auf. Dazu gehören insbesondere folgende Gruppen:
- Kinder mit Migrationshintergrund
- Kinder mit Mehrsprachigkeit
- Kinder mit Entwicklungsverzögerungen im sprachlichen Bereich (z. B. Autismus, Mutismus)
- Kinder mit Behinderungen (z. B. Down-Syndrom/Trisomie 21)
- Kinder aus bildungsfernen Familien
Für diese Kinder hat die Sprachförderung im Kindergarten eine große Bedeutung, da sie damit gleiche Bildungschancen wie andere Kinder erhalten sollen. Gleichzeitig wird die allgemeine Bildungsgerechtigkeit zur sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe vorangetrieben. Dies setzt jedoch entsprechende Fachkenntnisse vonseiten des Kindergartenpersonals voraus.
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Wie kann man die Sprache im Kindergarten fördern?
Zur Sprachförderung im Kindergarten eignen sich zahlreiche Übungen und Spiele. Diese variieren je nach Altersgruppe und Vorkenntnissen, da die Kinder spätestens im Vorschulalter auf die Anforderungen der Grundschule vorbereitet werden sollen. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, müssen Erzieherinnen und Erzieher geeignete Angebote entwickeln.
Für die Sprachförderung im Kindergarten kommen beispielsweise folgende Übungen infrage:
- Sprachspiele (z. B. Geschichtensäckchen) und Reime (z. B. Abzählreime)
- Vorlesen und Erzählen von Geschichten (Bilderbücher)
- Handlungsbegleitendes Sprechen (z. B. beim Aufräumen des Gruppenraums, Tischdecken, Kochen)
- Rollenspiele und Theaterprojekte
- Musikalische Aktivitäten (z. B. Lieder singen, Singspiele)
- Einsatz von Bilderbüchern und Anschauungsmaterial (z. B. Bildkarten)
- Bewegungsspiele
- Fingerspiele
- Einsatz digitaler Medien zur Sprachförderung
- Gebärdenunterstützte Kommunikation (GuK)
- Frühes Lesen
- Übungen zur Lautbildung
Zur Veranschaulichung stellen wir im Folgenden zwei Spiele aus der Software „Besondere Kinder“ vor, die für die Sprachförderung im Kindergarten geeignet sind – die ersten beiden für das frühe Kindergartenalter (ab 3 bzw. 4 Jahren) und die letzten beiden Übungen für die Vorschule (5 bzw. 6 Jahre).
Sprachförderung im Kindergarten: Spiel „Namensecho“
Alter | Ab dem Kindergartenalter |
Material/Vorbereitung | Größerer Gruppenraum, Kinder sitzen im Kreis |
Ziel | Silben der Namen klatschen und als „Echo“ wiederholen. |
Ablauf |
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Förderbereiche | Sprachbildung, Ausdauer und Konzentration |
Kindergarten Sprachförderung: Übung „Telefonspiel“
Alter | Ab dem Kindergartenalter |
Material/Vorbereitung | Ausrangierte/deaktivierte Telefone |
Ziel | Im Dialog Dinge aus dem Alltag beschreiben. |
Ablauf |
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Förderbereiche | Sprach- und Begriffsverständnis |
Spiel „Namenszug“ zur Sprachförderung im Kindergarten
Alter | Ab dem Vorschulalter |
Material/Vorbereitung |
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Ziel | Kinder erkennen ihren Anfangsbuchstaben anhand der Aussprache und dazu passender Buchstabenkarten. |
Ablauf |
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Förderbereiche | Sprachverständnis, Interaktion und Konzentration |
Sprachspiel „Geschichten erzählen“ (Rollenspiel)
Alter | Ab dem Vorschulalter |
Material/Vorbereitung |
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Ziel | Gestaltung einer Geschichte mithilfe von Puppen in Kleingruppen |
Ablauf |
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Förderbereiche | Sprachentwicklung, Fantasie, Kreativität, Kommunikation |
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Quellen: Software „Besondere Kinder“, Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (dbl), Hessisches Ministerium für Soziales und Integration