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"Sprachförderung im Kindergarten: Spiele, Ideen und Material für Fachkräfte"


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Sprachförderung im Kindergarten: Spiele, Ideen und Material für Fachkräfte

Die Sprachentwicklung von Kindern ist ein wichtiger Grundstein für ihre kognitive und soziale Entwicklung. Der Sprachförderung im Kindergarten kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da die Kinder auf ihre spätere Schullaufbahn vorbereitet werden sollen. Daher liefert der folgende Beitrag zahlreiche Ideen zur Sprachförderung bei Kindern, speziell im Kindergartenalter. Außerdem wird erklärt, welche Ziele die Sprachförderung verfolgt und welche Kinder besondere Unterstützung benötigen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was bedeutet Sprachförderung im Kindergarten?
  2. Welche Ziele hat die Sprachförderung im Kindergarten?
  3. Welche Kinder brauchen Sprachförderung?
  4. Wie kann man die Sprache im Kindergarten fördern? – Ideen und Übungen

Was bedeutet Sprachförderung im Kindergarten?

Sprachförderung im Kindergarten umfasst alle Maßnahmen und Aktivitäten, die darauf abzielen, die sprachlichen Kompetenzen von Kindern (insbesondere im Vorschulalter) zu erweitern. Dazu gehören die Förderung des Wortschatzes, der Grammatik, des Sprachverständnisses und der allgemeinen Kommunikationsfähigkeit. Zudem lassen sich Sprachauffälligkeiten schneller erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten.

Somit umfasst die Sprachförderung im Kindergarten folgende Aufgaben:

  • Schaffung einer sprachanregenden Umgebung im Kindergartenalltag, die die Kinder zum aktiven Sprachgebrauch ermutigt.
  • Einsatz vielfältiger Methoden und altersgerechter Übungen zur Sprachförderung bei Kindern.
  • Förderung von Kindern mit unterschiedlichen sprachlichen Voraussetzungen.
  • Kontinuierliche Beobachtung und Dokumentation der Sprachentwicklung (Sprachstandserhebung).
  • Vorbereitung auf den Schriftspracherwerb und den späteren Schulerfolg.

Hierfür kommen spezielle Formen der alltagsintegrierten Sprachförderung und/oder Sprachförderprogramme zum Einsatz.

Welche Arten von Sprachförderung gibt es?

Sowohl bei der Sprachförderung im Kindergarten als auch in anderen Einrichtungen können unterschiedliche Fördermethoden kombiniert werden. Diese basieren i. d. R. auf folgenden Arten der Sprachförderung:

  • Alltagsintegrierte Sprachförderung: Findet im täglichen Miteinander statt, z. B. beim Essen oder im Freispiel.
  • Additive/kompensatorische Sprachförderung: Spezielle Zusatzmaßnahmen für Kinder mit besonderem Förderbedarf.

Die Konzepte und Angebote zur Sprachförderung im Kindergarten sollten sich am Förderbedarf des einzelnen Kindes orientieren.

Welche Ziele hat die Sprachförderung im Kindergarten?

Die Sprachförderung im Kindergarten verfolgt vorrangig folgende Ziele:

  • Förderung des Sprachverständnisses
  • Erweiterung des Wortschatzes
  • Verbesserung von Grammatik und Satzbau
  • Entwicklung der Kommunikationsfähigkeit
  • Vorbereitung auf den Schuleintritt
  • Unterstützung der gesamten kognitiven und sozialen Entwicklung

Dabei benötigen manche Kinder umfangreichere Fördermaßnahmen als andere.

Welche Kinder brauchen Sprachförderung?

Grundsätzlich bedürfen alle Kinder einer Form der Sprachförderung, unabhängig vom Alter oder sozialen Hintergrund. Denn die Sprachförderung ist Teil der allgemeinen Bildungsarbeit –  sei es in der Krippe, im Kindergarten oder in der Kita. Idealerweise sollte der Prozess der Sprachentwicklung bis zum Eintritt in die Grundschule abgeschlossen sein.

Einige Kinder weisen allerdings einen zusätzlichen Förderbedarf in ihrer Sprachentwicklung auf. Dazu gehören insbesondere folgende Gruppen:

  • Kinder mit Migrationshintergrund
  • Kinder mit Mehrsprachigkeit
  • Kinder mit Entwicklungsverzögerungen im sprachlichen Bereich (z. B. Autismus, Mutismus)
  • Kinder mit Behinderungen (z. B. Down-Syndrom/Trisomie 21)
  • Kinder aus bildungsfernen Familien

Für diese Kinder hat die Sprachförderung im Kindergarten eine große Bedeutung, da sie damit gleiche Bildungschancen wie andere Kinder erhalten sollen. Gleichzeitig wird die allgemeine Bildungsgerechtigkeit zur sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe vorangetrieben. Dies setzt jedoch entsprechende Fachkenntnisse vonseiten des Kindergartenpersonals voraus.

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Wie kann man die Sprache im Kindergarten fördern?

Zur Sprachförderung im Kindergarten eignen sich zahlreiche Übungen und Spiele. Diese variieren je nach Altersgruppe und Vorkenntnissen, da die Kinder spätestens im Vorschulalter auf die Anforderungen der Grundschule vorbereitet werden sollen. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, müssen Erzieherinnen und Erzieher geeignete Angebote entwickeln. 

Für die Sprachförderung im Kindergarten kommen beispielsweise folgende Übungen infrage:

  • Sprachspiele (z. B. Geschichtensäckchen) und Reime (z. B. Abzählreime)
  • Vorlesen und Erzählen von Geschichten (Bilderbücher)
  • Handlungsbegleitendes Sprechen (z. B. beim Aufräumen des Gruppenraums, Tischdecken, Kochen)
  • Rollenspiele und Theaterprojekte
  • Musikalische Aktivitäten (z. B. Lieder singen, Singspiele)
  • Einsatz von Bilderbüchern und Anschauungsmaterial (z. B. Bildkarten)
  • Bewegungsspiele
  • Fingerspiele
  • Einsatz digitaler Medien zur Sprachförderung
  • Gebärdenunterstützte Kommunikation (GuK)
  • Frühes Lesen
  • Übungen zur Lautbildung

Zur Veranschaulichung stellen wir im Folgenden zwei Spiele aus der Software „Besondere Kinder“ vor, die für die Sprachförderung im Kindergarten geeignet sind – die ersten beiden für das frühe Kindergartenalter (ab 3 bzw. 4 Jahren) und die letzten beiden Übungen für die Vorschule (5 bzw. 6 Jahre).

Sprachförderung im Kindergarten: Spiel „Namensecho“

Alter Ab dem Kindergartenalter
Material/Vorbereitung Größerer Gruppenraum, Kinder sitzen im Kreis
Ziel Silben der Namen klatschen und als „Echo“ wiederholen.
Ablauf
  • Ein Kind beginnt und sagt laut seinen Namen. Dabei betont es deutlich die einzelnen Silben (z. B. Jo-na-than).
  • Die anderen Kinder als Echo klatschen die Silben, ohne zu sprechen.
  • Das Spiel läuft so lange im Kreis ab, bis alle Kinder ihren Namen in Silben genannt haben und er anschließend von den anderen als Echo geklatscht wurde.
  • Variante: Kinder stehen sich paarweise gegenüber und klatschen ihre Handflächen im Rhythmus der Namenssilben der Kinder gegeneinander.
Förderbereiche Sprachbildung, Ausdauer und Konzentration

Kindergarten Sprachförderung: Übung „Telefonspiel“

Alter Ab dem Kindergartenalter
Material/Vorbereitung Ausrangierte/deaktivierte Telefone
Ziel Im Dialog Dinge aus dem Alltag beschreiben.
Ablauf
  • Jedes Kind erhält ein Telefon. Anschließend sollen sie sich jeweils ein anderes Kind suchen, mit dem sie telefonieren wollen.
  • Die Kinder setzen sich paarweise zusammen und führen Telefongespräche zu bestimmten Themen (siehe Varianten). Im Laufe des Spiels sollte jedes Kind mehrmals die Gesprächsperson wechseln.
  • Variante 1: Gesprächsthemen und Dauer sind freigestellt.
  • Variante 2: Die Fachkraft gibt für jedes Gespräch ein Thema (z. B. Alltagsthemen wie Essen, Familie, Tiere) und die Zeit (z. B. drei Minuten) vor.
Förderbereiche Sprach- und Begriffsverständnis

Spiel „Namenszug“ zur Sprachförderung im Kindergarten

Alter Ab dem Vorschulalter
Material/Vorbereitung
  • Große Buchstabenkarten, größerer Gruppenraum
  • Kinder sollten die Schreibweise des Anfangsbuchstabens ihres Namens kennen
Ziel Kinder erkennen ihren Anfangsbuchstaben anhand der Aussprache und dazu passender Buchstabenkarten.
Ablauf
  • Die Fachkraft verteilt die Buchstabenkarten im Raum (auf dem Boden).
  • Die Kinder bilden eine Schlange, legen jeweils ihre Hände auf die Schultern des Kindes vor ihnen und bewegen sich so gemeinsam als „Zug“ durch den Raum.
  • Die Kinder laufen zum ersten Kärtchen und müssen herausfinden, welches Kind einen Namen mit diesem Anfangslaut trägt (z. B. durch Vorsprechen der einzelnen Namen).
  • Wird ein passendes Kind gefunden, steigt es vom „Zug“ ab, also löst sich aus der Schlange und bleibt beim Kärtchen stehen. Die anderen Kinder fahren weiter, bis alle Kinder ihre passende „Haltestelle“ gefunden haben.
Förderbereiche Sprachverständnis, Interaktion und Konzentration

Sprachspiel „Geschichten erzählen“ (Rollenspiel) 

Alter Ab dem Vorschulalter
Material/Vorbereitung
  • Stühle oder Matten
  • Hand- oder Fingerpuppen/Stofftiere
Ziel Gestaltung einer Geschichte mithilfe von Puppen in Kleingruppen
Ablauf
  • Die Kinder sitzen auf Matten oder im Stuhlkreis und werden in Gruppen aufgeteilt (mindestens jeweils zwei Kinder).
  • Die Fachkraft gibt entweder ein Thema für das Spiel vor (z. B. Urlaub, Märchen, Kindergartentag) oder lässt die Kinder frei wählen.
  • Anschließend gestalten die Kinder mithilfe der Puppen ein oder mehrere Rollenspiele zum gewählten/vorgegebenen Thema. Dafür müssen die Kinder in der Gruppe folgende Aufgaben erledigen:
    • Ideen austauschen.
    • Sich absprechen, was sie mit den Hand- oder Fingerpuppen darstellen wollen.
    • Festlegen, welches Kind welche Rolle übernimmt.
  • Am Ende wird das Rollenspiel in Form von nachgesprochenen Erlebnissen und von den Kindern festgelegten Dialogen dargestellt.
Förderbereiche Sprachentwicklung, Fantasie, Kreativität, Kommunikation

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Quellen: Software „Besondere Kinder“, Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (dbl)Hessisches Ministerium für Soziales und Integration

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