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"DIN 4095: Drainage – aktuelle Vorgaben zu Dränanlagen"


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DIN 4095: Drainage – aktuelle Vorgaben zu Dränanlagen

© moonrise – stock.adobe.com

Drainagen dienen der planmäßigen Entwässerung des Bodens eines Bauwerks. Die DIN 4095 ist die für Dränanlagen gültige DIN-Norm und definiert Vorgaben zum Aufbau sowie zur fachgerechten Ausführung der Anlagen. Das sind die aktuellen Regelungen, die Bauleitungen, Planer und andere Verantwortliche beachten müssen.

Inhaltsverzeichnis

  1. DIN 4095: Definition
  2. Vorgaben zur Drainage nach DIN 4095
  3. Drainage nach DIN 4095 planen
  4. Drainagen: aktuelle Gesetze und Vorschriften

DIN 4095: Definition

Die DIN 4095 „Dränung zum Schutz baulicher Anlagen; Planung, Bemessung und Ausführung“ regelt die Dränung auf, an und unter erdberührten Bauteilen durch Drainagen bzw. Dränanlagen. Sie ist erstmals 1990 erschienen und bildet die rechtliche Grundlage zur Planung, Bemessung sowie Ausführung von Drainagen.

Genauer definiert die DIN 4095 Anforderungen an die Ausführung im Regelfall, in welchem keine weiteren Nachweise erforderlich sind sowie an die Ausführung bei Sonderfällen, die zusätzliche Nachweise erfordern.

Drainagen dienen der planmäßigen Entwässerung des Bodens und verhindern, dass drückendes Wasser wie Grundwasser auf die baulichen Anlagen einwirkt und ggf. Schäden am Bauwerk verursacht. Außerdem entlasten Dränanlagen die Abdichtungen von erdberührten Bauteilen, was eine einfachere Ausführung ermöglicht. Vorgaben zur Wassereinwirkung und den dazugehörigen Wassereinwirkungsklassen sind in der DIN 18533 „Abdichtung von erdberührten Bauteilen“ beschrieben.

Vorgaben zur Drainage nach DIN 4095

Die DIN 4095 enthält Vorgaben zu Dränanlagen für bauliche Anlagen, etwa zu den notwendigen Voraussetzungen zur Nutzung von Drainagen und deren technischer Aufbau.

Voraussetzungen für den Einsatz von Drainagen

Für eine Drainage ist nach DIN 4095 ein wenig wasserdurchlässiger Boden erforderlich, d. h. ein Boden mit einem Wasserdurchlässigkeitsbeiwert (k) von k ≤ 10-4 m/s. Die DIN 18130:2015-08 „Untersuchung von Bodenproben – Bestimmung des Wasserdurchlässigkeitsbeiwerts“ enthält hierzu genauere Angaben. Typische wenig wasserdurchlässige Bodenarten sind z. B. bindige Böden wie Tone und Schluffe oder Böden mit einem hohen Anteil an Tonen und Schluffen.

Die Wassereinwirkung darf bei Dränanlagen nach DIN 4095 nur durch Bodenfeuchte oder nicht drückendes Wasser erfolgen. Außerdem sind Drainagen bei Gebäuden erforderlich, die auf einem Hang platziert sind, damit anfallendes Wasser kontrolliert vom Baukörper abfließen kann.

Unabhängig davon muss die Funktionsfähigkeit der Drainage gem. DIN 4095 dauerhaft sichergestellt sein, um eventuelle Wassereinwirkung zu reduzieren. So tragen Drainagen zum Feuchteschutz an Gebäuden bei.

Wie Verantwortliche mithilfe von Drainagen den Feuchteschutz an Bauwerken in der Praxis fachgerecht umsetzen, zeigt das Handbuch „Praxisgerechte Bauwerksabdichtungen“. Es liefert Bauingenieuren, Bauplanern und Unternehmen im Bauwesen normgerechte Detaillösungen mit hilfreichen Ausführungshinweisen. Außerdem enthält das Buch wichtige Vorgaben aktueller DIN-Normen wie der DIN 4095.

Drainage nach DIN 4095 planen

Wer eine Drainage für eine bauliche Anlage plant, muss organsiert vorgehen und die Vorgaben der DIN 4095 einhalten. Folgende Punkte geben Verantwortlichen eine Übersicht zur Planung von Drainagen nach DIN 4095.

Organisation der Drainagen

Für den fachgerechten Einbau einer Drainage bei einem Bauwerk muss die Bauleitung bereits bei der Planung sorgsam vorgehen und relevante Aspekte beachten. Hierzu gehören u. a.:

Geologische und hydrologische Untersuchungen

Bevor die Bauleitung eine Drainage für ihr Vorhaben einsetzen kann, muss sie folgende Aspekte prüfen:

  • Einzugsgebiet
  • Art und Beschaffenheit des Baugrunds
  • chemische Beschaffenheit des Wassers
  • Vorflut
  • Wasseranfall und Grundwasserstände

Je nach Art der Untersuchung können ggf. Bohrungen, Schürfverfahren oder andere Prozesse erforderlich sein. Hat die Bauleitung all diese Punkte untersucht, kann sie entsprechende Dränmaßnahmen festlegen.

Dokumentation in den Planungsunterlagen

Plant die Bauleitung den Einsatz einer Drainage für ihr Bauvorhaben, muss sie die Drainage nach DIN 4095 zuerst in den Entwässerungsplan aufnehmen. Hier ist zwischen Dränanlagen vor Wänden, auf Decken und unter Bodenplatten zu unterscheiden.

Außerdem muss der Planer die Bauteile der Drainage in den Bauplänen des Gebäudes dokumentieren. Genauer muss er dort Angaben zu folgenden Punkten machen:

  • Lage
  • Art der Baustoffe
  • Dicke
  • Flächengewicht
  • Maße
  • Sohlenhöhen

Um eine Dränanlage gem. DIN 4095 fachgerecht zu planen, muss die Anlage außerdem in der DIN-Norm festgelegte Bestandteile aufweisen und fixe Mindestmaße einhalten.

Aufbau von Drainagen und geltende Grenzwerte

Die folgende Übersicht zeigt einige Vorgaben der DIN 4095 zu den erforderlichen Bestandteilen von Drainagen sowie die dazugehörigen Grenzwerte:

Bestandteil

Funktion Vorgaben nach DIN 4095
Dränschicht Wasserdurchlässige Schicht, die vor dem Baukörper bzw. darunter angeordnet wird, um aufkommendes Wasser des wenig wasserdurchlässigen Baugrunds aufzunehmen. Das Wasser fließt in die Dränleitung weiter.
  • Dränschichten müssen filterfest ausgeführt sein, damit keine Bodenbestandteile ausgeschwemmt werden, die ggf. die Drainage verstopfen.
  • Die Dränschicht muss alle erdberührten Bauteilflächen bedecken, damit anfallendes Wasser direkt abfließen kann.
  • Mindestdicke der mineralische Ummantelung von Dränrohren am Fußpunkt der Dränschicht: mind. 30 cm.
Dränleitung Die Dränleitung sorgt dafür, dass aufkommendes Wasser planmäßig vom Bauwerk abfließt. Sie besteht aus Dränrohren, die das Wasser aus der Dränschicht sammeln und planmäßig ableiten.
  • Die Dränleitung sollte ausreichend dimensioniert und formstabil sein.
  • Grad des Gefälles der Dränleitung entlang des Bauwerks: mind. 0,5 %.
  • Durchmesser von Dränrohren im Regelfall: 100 mm.
  • Mindesthöhe der Rohrsohle aus der Dränleitung am Hochpunkt: mind. 20 cm unter der Oberkante der Rohbodenplatte.
  • Höhe des Rohrscheitels: nicht höher als die Oberkante der Rohbodenplatte.
  • Bei Gebäuden empfiehlt die DIN 4095, die Dränleitung als Ringdrainage zu planen.
Vorfluter Mithilfe des Vorfluters kann das Wasser durch natürliches Gefälle oder künstliche Hebung mittels einer Hebepumpe abfließen.
  • Der Vorfluter muss rückstausicher gebaut sein, damit sich das abzuleitende Wasser nicht bis zur Drainage staut.
  • Für das Verhindern von Wasserstau ist ggf. eine zusätzliche Vorrichtung notwendig, z. B. eine Rückstauklappe.
Kontroll- und Spüleinrichtungen Kontroll- bzw. Spüleinrichtungen dienen der Inspektion und Wartung bzw. Reinigung der Drainage, falls diese verstopft ist.
  • Durchmesser der Kontrollrohre: 100 mm.
  • Durchmesser der Spülrohre: 300 mm.
  • Abstand der Spülrohre: max. 50 m.
  • Die Rohre müssen in bestimmten Abständen und an jeder Richtungsänderung der Dränleitung angebracht sein.
  • Kontroll- und Spüleinrichtungen müssen bei Bedarf von oben zugänglich sein.

Drainagen: aktuelle Gesetze und Vorschriften

Für die Planung und den Einsatz von Drainagen sind aktuell besonders folgende Regelwerke relevant:

  • DIN 4095 „Dränung zum Schutz baulicher Anlagen; Planung, Bemessung und Ausführung“
  • Normenreihe DIN 18533 „Abdichtung von erdberührten Bauteilen“
  • DIN 18195 „Bauwerksabdichtungen“
  • DIN 18130:2015-08 „Untersuchung von Bodenproben – Bestimmung des Wasserdurchlässigkeitsbeiwerts“
  • Merkblatt „Dränung zum Schutz baulicher Anlagen“ des Verbands baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V. (VBU)
  • Auslegungen und Stellungnahmen des zuständigen Normenausschusses „Baugrund, Gebäudedränung“

Quelle: „Praxisgerechte Bauwerksabdichtungen“

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