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"Lowtech vs. Hightech – Mit weniger Technologie in Gebäuden zu mehr Nachhaltigkeit"


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Lowtech vs. Hightech – Mit weniger Technologie in Gebäuden zu mehr Nachhaltigkeit

© iushakovsky – stock.adobe.com

Smart Building mit seinem Hang zur komplexen Technologie ist seit Jahren in aller Munde. Technik und Gebäudeautomation legen den Grundstein für ein komfortables Leben und sollen dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken. Aber ist Hightech der einzig richtige Weg oder könnte die Rückkehr zu weniger Technik – also zu Lowtech Gebäuden – zu mehr Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit beitragen?

Lowtech: Definition ist abhängig vom gegenwärtigen Technikstand 

Lowtech ist die Gegenbewegung zu Hightech und bezeichnet grob formuliert den Gebrauch weniger statt mehr Technologie, insbesondere in Gebäuden. Grundsätzlich ist die Frage nach der Definition von Lowtech nicht einfach zu beantworten, denn der Begriff Lowtech ist nicht eindeutig definiert. Zum einen ist seine Definition stark vom gegenwärtigen Entwicklungsstand abhängig: Was heute noch als Hightech angesehen wird kann morgen schon als Lowtech eingestuft werden.

Zum anderen variieren die Systemgrenzen: Hierbei steht die Frage im Raum, ob sich Lowtech nur auf den Betrieb eines Gebäudes bezieht oder auch auf Nutzung, Herstellung oder den gesamten Lebenszyklus? Oft werden auch die Kosten als Kriterium für die Definition von Lowtech herangezogen: Teure technische Komponenten werden eher mit Hightech, günstige mit Lowtech assoziiert. 

Sicher ist, dass eine der wichtigsten Anforderungen des modernen Bauens, eine energieeffiziente und nachhaltige Konstruktion von Gebäuden ist. Um diese Ziele zu erreichen, hat sich neben dem Smart Building der Trend zum einfachen Bauen entwickelt. Die Lowtech Architektur verfolgt im Gegensatz zur Hightech Architektur das Ziel, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz durch die Nutzung einfacher Systeme und natürlicher Wirkprinzipien zu erreichen und nicht durch hoch entwickelte Technologien. 

Unter dem Begriff Lowtech kann also eine Planungsphilosophie verstanden werden, die bewusst auf den Einsatz von Hightech verzichtet bzw. den Anteil von Hightech in Gebäuden auf das Nötigste reduzieren will. Vorbild ist hierbei die vernakuläre, also Non-Tech-Architektur.  

Was ist ein Lowtech Gebäude?

Ein Lowtech Haus ist ein Gebäude, das hocheffizient ist und die Bedürfnisse seiner Nutzer das ganze Jahr über erfüllt – also Wärme im Winter und Kühlung im Sommer. Die baulichen Komponenten von Lowtech Gebäuden sind dauerhaft sowie ressourcenschonend und werden nach ihrem Verhalten während des gesamten Lebenszyklus bewertet. Weitere Merkmale eines Lowtech Gebäudes sind:

  • vorzugsweise Einsatz natürlicher und lokaler Materialien 
  • die Gebäudetechnik ist auf unbedingt notwendige technische Komponenten beschränkt
  • selbsterklärende Bedienung (Zugänglichkeit und Verständlichkeit für alle Generationen)
  • die Baukonstruktion muss die Behaglichkeitsanforderungen erfüllen (hoher thermischer Komfort, beste Luftqualität, hoher Tageslichtanteil)
  • einfache Wartung und Sanierung (es sollte nicht das gesamte System ausgetauscht werden müssen, wenn eine Komponente kaputtgeht)  
  • gute Rückbaufähigkeit 

Hinweis: Auch bei der Konstruktion von Lowtech Gebäuden müssen Architekten und Planer die gesetzlichen und normativen Vorschriften erfüllen. Die Besonderheit ist, dass die Planung von Lowtech Gebäuden häufig einen weiter gefassten Ansatz erfordert, als in den jeweiligen Normen vorausgesetzt ist. Relevante rechtliche Vorgaben für Ihr jeweiliges Bauprojekt finden Sie in den Werken der FORUM VERLAG HERKERT GMBH.   

In vier Schritten zu Lowtech 

Um Gebäudekonzepte zu entwickelt, die mit möglichst wenig Technik auskommen, sollten Architekten und Planer nach diesen vier Schritten vorgehen: 

1. lokale äußere Bedingungen analysieren

  • lokale Gegebenheiten (Sonnenbahn/Temperaturen/Wind/etc.)
  • am Ort verfügbare regenerative Energien
  • verfügbare Medien des Energieversorgers

→ Dokumentation möglicher Potenziale und Restriktionen am Ort 

2. innere Bedingungen analysieren 

  • Nutzeranforderungen 
  • Nutzungsauswirkungen (interne Lasten/Personenverkehr/etc.)

→ Dokumentation der Projektziele 

3. bauphysikalisch-architektonisches Konzept entwickeln

  • Reduktion des Energiebedarfs
  • Technik muss die Folge aus Bauphysik und Architektur sein, nicht andersherum 

4. gebäudetechnisches Konzept entwickeln 

  •  regenerative Deckung des Bedarfs 

Das Ziel ist es, dass der Einsatz weniger Technik nicht zu höherem Energieverbrauch oder geringerer Energieeffizienz führt. Welche Überlegungen Architekten und Planer anstellen müssen, um den Energiebedarf zu minimieren und gleichzeitig die Energieversorgung zu optimieren, zeigt der vollständige Beitrag zu Lowtech in der Oktober-Ausgabe des Fachmagazins „QUARTIER“. Das Magazin unterstützt Architekten und Bauplaner, die in der Quartiersentwicklung und im Wohnungsbau tätig sind. Sichern Sie sich jetzt noch ein Probeheft und überzeugen Sie sich selbst von der inhaltlichen Qualität!

Beispiele für Lowtech Gebäude 

Der Lowtech Ansatz ist nicht neu, hatte jedoch lange an Bedeutung verloren, weil die Notwendigkeit nicht mehr gegeben war und die technische Entwicklung rasant stattgefunden hatte. Deshalb gibt es noch nicht viele Gebäude, die nach dem Lowtech Prinzip gebaut sind. Studien wie „Low Tech – High Effect!“ und Technische Universitäten sind deshalb dabei, die wenigen bestehenden Beispiele genau zu analysieren. 

Ein Beispiel, das im Zusammenhang von Lowtech immer genannt wird, ist das Bürohaus 2226 von Baumschlager Eberle Architekten. Dieses Gebäude, das zeitgleich als Architekturbüro genutzt wird, kommt laut Architekten ohne jegliche Heizung aus. Die Raumlufttemperaturen sollen sich ohne Heizungs-, Kühlungs- und Lüftungstechnik ausschließlich über das Steuern und Regeln der Fensterlüftung im Temperaturbereich von 22° C bis 26° C bewegen – ganzjährig. 

Die Strategie des Architekten: 

  • Durch Nutzung der internen thermischen Gewinne durch Nutzer und Geräte wird die stabile Temperaturkurve erreicht.
  • Die Lüftungsstrategie wurde mit speichernden Innenwänden und Decken sowie einer erhöhten Geschosshöhe kombiniert.
  • Die erhöhte Geschosshöhe erlaubt durch das vergrößerte Luftvolumen ein späteres CO2-geführtes Lüften.  

Im folgenden Video wird das Projekt anschaulich vorgestellt:

Quelle: grazarchitektur, YouTube 

Ein Beispiel für Lowtech in Gebäuden aus dem privaten Bereich, zeigt das folgende Video. Der Bauherr wurde von den Vereinten Nationen (UN) für vorbildliches, nachhaltiges und umweltverträgliches Bauen ausgezeichnet. 

Quelle: Landesschau Baden-Württemberg, YouTube

Quellen: „QUARTIER“ (Ausgabe Oktober 2019), Prof. Dr.-Ing. Angèle Tersluisen, Technische Universität Dresden, Energieinstitut Voralberg

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