Mit dem Anschluss von Photovoltaikanlagen sind spezielle Anforderungen an Niederspannungsanlagen gegeben, für die seit Oktober 2016 die Ausführungen der DIN VDE 0100-712 zu beachten sind.
DIN VDE 0100-712
Die DIN VDE 0100-712 beschreibt die Errichtung von Niederspannungsanlagen. Teil 7-712 geht insbesondere auf die Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art und hier speziell auf die Photovoltaik-Stromversorgungssysteme (PV-Systeme) ein.
Die Norm benennt zahlreiche Verweise auf andere Normen, die im Zusammenhang der Errichtung einer PV-Anlage von Bedeutung sind. Im Wesentlichen sind das Normen, die sich auf den Überspannungsschutz, Schutzarten, Kabel und Leitungen, Sicherungselemente, Installationsmaterial, Verteiler und Blitzschutz beziehen.
Schutzmaßnahmen der Norm
Die Norm geht auf die folgenden Schutzmaßnahmen ein
- Schutz gegen elektrischen Schlag
- Schutz gegen thermische Einflüsse
- Schutz gegen Brände durch elektrische Betriebsmittel
- Schutz bei Überstrom
Elektrische Betriebsmittel können durch Gehäuse vor mechanische Einwirkung (Schlagschutz) geschützt werden. Dabei muss die angegebene IP-Schutzart des Gehäuses erhalten bleiben. Die IP-Schutzart bezeichnet den Schutz vor Berührung/Fremdkörper und Wasser und wird mit einem IP-Code gekennzeichnet. Der Schlagschutz wird durch einen IK-Code angegeben. Dem IK-Code wird eine Schlagenergie in Joule zugeordnet, die auch die Prüfenergie darstellt.
Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel
Bei der Auswahl der elektrischen Betriebsmittel ist zu beachten, dass PV-Generatoren abhängig von Alter, Technik und Witterung unterschiedlichen Spannungen und Ströme zur Verfügung stellen können.
Die Anlage soll so ausgeführt werden, dass Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten ohne Gefahren ausgeführt werden können. Dabei sind die Anforderungen der Hersteller der elektrischen Betriebsmittel zu beachten und entsprechende Vorkehrungen zu treffen.
Das Vorhandensein einer PV-Anlage ist in der der elektrischen Anlage vorzusehen (beim Wechselrichter, Zähler, in der Niederspannungsverteilung). Das Vorhandensein möglicher Rückspannungen vom Generator ist an den aktiven Teilen zu kennzeichnen. Dies ist auf der Gleichspannungs- und Wechselspannungsseite erforderlich.