Schutzleiterwiderstand messen nach DIN VDE 0701-0702
Bei elektrischen Geräten der Schutzklasse I, also Geräten, bei denen alle berührbaren elektrisch leitfähigen Teilen am Schutzleiter angeschlossen sind, muss die Schutzleiterwiderstandsmessung als erste aller Messungen vorgenommen werden. Mit der Messung wird nachgewiesen, dass der Schutzleiter
- nicht unterbrochen ist und
- einen so geringen Widerstand aufweist, dass sich keine gefährliche Berührungsspannung aufbauen kann.
Weil sich aufgrund von Verschmutzung oder Korrosion Fehler in der Schutzleiterverbindung ergeben können, helfen folgende Praxistipps bei der Messung:
- Die Leitung sollte während der Messung über die gesamte Länge bewegt werden.
- Die Leitung sollte in zwei Stromrichtungen gemessen werden.
Der Schutzleiter wird bei der Schutzleiterwiderstandsmessung mit einem Prüfstrom von mindestens 200 mA beaufschlagt. Die Leerlaufspannung darf höchstens 24 V betragen.
Ausführliche Prüfhinweise zur Schutzleiterwiderstandsmessung nach DIN VDE 0701-0702 sowie hilfreiche Tipps zur Vermeidung von Problemfällen, die während der Messung auftauchen können, können Elektriker im „Handbuch Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Geräte“ nachlesen. Das Werk enthält alle Prüfabläufe, Grenz- und Richtwerte gemäß DIN VDE 0701-0702, die schnell vor Ort nachgeschlagen werden können. Sie prüfen auch nach DIN VDE 0100-600 und DIN VDE 0105-100? Dann sichern Sie sich gleich „Das Prüfpaket Elektrische Geräte und Anlagen“.
Grenzwerte für die Messung des Schutzleiterwiderstands
Für die Messung des Schutzleiterwiderstands gibt DIN VDE 0701-0702 folgende Grenzwerte vor:
bis 5 m Leitungslänge und Bemessungsstrom bis 16 A | 0,3 Ω |
pro 7,5 m zusätzlicher Leitungslänge und Bemessungsstrom bis 16 A | + 0,1 Ω (jedoch nicht mehr als 1 Ω) |
Für Leitungen mit höherem Bemessungsstrom und größerem Leitungsquerschnitt gilt als Grenzwert der errechnete Widerstandswert.
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Quelle: „Handbuch Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Geräte“