Inhaltsverzeichnis
- Betriebliches Mobilitätsmanagement: Ein Überblick
- Number one priority: Reduzierung von Emissionen
- Wettbewerbsvorteil durch betriebliches Mobilitätsmanagement: Nachhaltiges Image
- Fachkräftemangel, Mitarbeiterbindung und betriebliches Mobilitätsmanagement
- Kostenersparnis durch Reduzierung des eigenen Fuhrparks
- Home-Office und Mobilitätsmanagement?
- Fazit: Betriebliches Mobilitätsmanagement ist weit mehr als Fuhrpark und Transport
Betriebliches Mobilitätsmanagement: Ein Überblick
Jedes Unternehmen verfügt über unterschiedliche Mobilitäts- oder Verkehrsströme. Den Kern des Ganzen machen alle Fahrten zur und von der Arbeitsstätte aus. Das beinhaltet demnach nicht nur das tägliche Pendeln, sondern auch einmalige Dienst- und Geschäftsreisen. Für die Kommunen und Landkreise, in denen das Unternehmen ansässig ist, bedeutet das – je nach Unternehmensgröße – eine erhebliche Mehrbelastung der öffentlichen Infrastruktur.
Neben diesem personellen und logistischen Aspekt beschäftigt sich betriebliches Mobilitätsmanagement auch stets mit dem unternehmenseigenen Klimafußabdruck. Denn ganz nach dem betriebswirtschaftlichen Credo „Entweder Wachstum oder Rezession“ heißt das, dass jedes gesunde Unternehmen kontinuierlich wächst und damit meist auch dessen Belegschaft und der CO2-Ausstoß.
Dennoch ist nachhaltiges, betriebliches Mobilitätsmanagement nicht von der Emissionshöhe, bzw. der Mitarbeiterzahl abhängig. Vielmehr sollte jedes Unternehmen, gleich welcher Größe, nach Optimierung der eigenen Mobilitätsstruktur streben. Denn darin schlummern neben dem bewussten klimaangepassten Handeln auch Wettbewerbsvorteile und Mitarbeiterbindungsmaßnahmen.
Number one priority: Reduzierung von Emissionen
Durch Fahrgemeinschaften, Förderung der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrradfahren oder E-Mobilität, lassen sich CO2-Emissionen bereits deutlich reduzieren. Gleichzeitig können dadurch sowohl auf Firmen- wie auch auf Mitarbeiterseite kosten eingespart werden.
Beispiel Fahrrad
Die Förderung des Radverkehrs stellt ein Unternehmen nicht nur als umweltbewusst und attraktiv dar, sondern kann auch zu wirtschaftlichen Gewinnen führen, denn:
- Fahrradfahrende verursachen bis zu 1/3 weniger Krankheitstage
- Es wird kein Fahrzeugstellplatz benötigt
- Die Mitarbeiter, die mit dem Fahrrad in die Arbeit kommen, arbeiten meist effizienter und verbessern gleichzeitig das Betriebsklima.
© Алексей Голуб – stock.adobe.com |
→ Egal ob privat oder als Verkehrsmittel, um in die Arbeit zu kommen: das Fahrrad ist derzeit so beliebt, wie schon lange nicht mehr. Jedoch sind nicht alle Kommunen und Städte bestmöglich auf ein hohes Maß an Fahrradverkehr vorbereitet. Radwegenetze sind oft veraltet und nicht flächendeckend genug ausgebaut. Um die baulichen Vorrausetzungen für die Sicherheit und den Komfort der Fahrradfahrer zu gewährleisten, bietet das Buch „Radverkehrsanlagen“ alles rund um Planung, Bau und Unterhalt nachhaltiger Radverkehrsinfrastruktur.
Wettbewerbsvorteil durch betriebliches Mobilitätsmanagement: Nachhaltiges Images
Grundsätzlich sollten Klimaanpassung, die Unterstützung zum Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften um ihrer selbst willen gefördert werden. Tatsache ist aber auch, dass nach wie vor viele nachhaltige Wirtschaftsmaßnahmen unter „Green Washing“ zusammengefasst werden können. Dabei nutzen Unternehmen mit z. T. unlauterem Ruf derartige Maßnahmen, um die eigene Marke rein-, bzw. grün zu waschen.
Nichtsdestotrotz ist es im heutigen Zeitalter von vielen, wenn nicht den meisten, Verbrauchern gefordert, dass Unternehmen gleichfalls auf Nachhaltigkeit achten und ihr Selbiges dafür geben. Aber Unternehmen können beispielsweise durch eine konsequente Umsetzung eines umweltfreundlichen Mobilitätsmanagements ein nachhaltiges Image erreichen. Dadurch erhöht sich die Kundenwertschätzung und Kundenbindung; auch für bestimmte Investoren kann das Unternehmen durch klimaorientiertes betriebliches Mobilitätsmanagement interessant werden.
Fachkräftemangel, Mitarbeiterbindung und betriebliches Mobilitätsmanagement
„Zuviel zu tun und zu wenig qualifizierte Arbeitskräfte“ beschreibt in bestimmten Sparten die seit einigen Jahren anhaltende Wirtschaftslage – oder kurzgesagt: Fachkräftemangel. Abgesehen von sehr kurzlebigen Branchen, in dem es mehr oder weniger zum guten Ton gehört, nach wenigen Jahren den Arbeitgeber zu wechseln, ist die Fluktuation in der deutschen Wirtschaft nicht besser oder schlechter als auf EU-Ebene (vgl. Fachkräftemangel in Deutschland und Europa).
Das Gesamtbild beschreibt aber vor allem eines: eine unbefriedigte Nachfrage nach qualifiziertem Personal. Um dieses Problem zu beheben, ergreifen Unternehmen unterschiedliche Strategien: Verstärktes Recruiting, Ausbilden eigener Fachkräfte und längst mögliche Mitarbeiterbindung. Und für letztere kann betriebliches Mobilitätsmanagement eine entscheidende Rolle spielen.
Durch Anreize, wie Tankgutscheine im Falle einer Fahrgemeinschaft, firmeneigene Fahrräder oder kostenlose Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge können Unternehmen sich bei bestehenden und künftigen Mitarbeitern beliebt machen – und gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes tun.
Kostenersparnis durch Modernisierung des eigenen Fuhrparks
Mitunter das größte Potenzial zur Kosteneinsparung und Klimaanpassung bringt die Modernisierung des unternehmenseigenen Fuhrparks mit sich. Diesbezüglich haben sich in jüngster Vergangenheit folgende Maßnahmen bewährt:
- Mobilitiy-as-a-Service (MaaS): Anstelle einen eigenen Fuhrpark zu unterhalten, kann je nach Bedarf auf unterschiedliche Service-Anbieter zurückgegriffen werden; derartige Lösungen umfassen auch Carsharing, Shuttle-Dienste o.Ä.
- Digitales Flottenmanagement (Fahrzeug-Telematik): Konstant werden Daten über Sensoren am Fahrzeug an einen Cloud-Server geschickt – damit lassen sich nicht nur Fahrtrouten optimieren, sondern der Zustand aller Firmenwagen gewährleisten.
Home-Office und Mobilitätsmanagement?
Auf den ersten Blick klingt es eher nach einer Farce, jedoch ist mehr dahinter, als ursprünglich gedacht. Die Rede ist von Home-Office als einer treibenden Kraft für umweltfreundliches Mobilitätsmanagement. Denn grundsätzlich können am meisten CO2-Emissionen und Kosten für die An- und Abfahrt gespart werden, indem letztere erst gar nicht vollzogen werden müssen. Demnach sparen sich Unternehmen nicht nur den Betrieb zusätzlicher Arbeitsplätze, sondern können mit Homeoffice auch aktiv den eigenen Klimafußabdruck reduzieren.
Fazit: Betriebliches Mobilitätsmanagement ist weit mehr als Fuhrpark und Transport
Das betriebliche Mobilitätsmanagement umfasst weit mehr als nur die Verkehrsstreckenplanung oder den eigenen Fuhrpark und ist gleichzeitig ein großer Faktor für die Höhe des firmeneigenen CO2-Ausstoßes. Das Gute daran ist, dass durch ein modernes und nachhaltiges Mobilitätsmanagement ein erheblicher Beitrag zur Klimaanpassung und Umweltfreundlichkeit geleistet werden kann. Und nicht nur das: Unternehmen mit alternativen Mobilitätslösungen profitieren auch von wirtschaftlichen Vorteilen, wie Erhöhung der eigenen Markenstärke, Mitarbeiterbindung und Konkurrenzfähigkeit.
Klar ist dabei, umweltfreundliche Mobilität ist im beruflichen Alltag ebenso wichtig wie im Privatleben und nachhaltiges betriebliches Mobilitätsmanagement kann einen essenziellen Beitrag leisten, um den Herausforderungen des Klimawandels erfolgreich entgegen zu treten.