DIN 4066: Anforderungen und technische Spezifikationen für Feuerwehr- und Brandschutzschilder
11.02.2025 | S.Horsch – Online-Redaktion, FORUM VERLAG HERKERT GMBH
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Inhaltsverzeichnis:
- Die DIN 4066 2025: Das ist neu
- Was bedeutet die DIN 4066 – Anwendungsbereiche
- Technische Anforderungen gemäß DIN 4066: Maße, Materialien und Farben
- Umsetzungshinweise für Betreiber und Planer
- Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur DIN 4066
- Fazit: Relevanz der DIN 4066 für den vorbeugenden Brandschutz
Die DIN 4066 2025: Das ist neu
Die überarbeitete DIN 4066 „Hinweisschilder für die Feuerwehr“ mit Ausgabedatum Februar 2025 definiert aktualisierte Anforderungen für die Gestaltung und Verwendung von Feuerwehr-Hinweisschildern. Diese Norm dient der Standardisierung von Kennzeichnungen für Brandschutzkräfte und ist insbesondere für Löschwasserentnahmestellen, Brandschutztüren und Gefahrenbereiche relevant. Wesentliche Änderungen gegenüber der Vorgängerversion von Juli 1997 sind:
1. Neue Beispiele: Aufnahme eines standardisierten Hinweisschilds mit Wortabkürzungen
2. Symbolbereinigung: Die Zeichen E3 (Sauganschlussstutzen) und E4 (Trockenrohr) entfallen.
3. Aktualisierte Symbole: Übernahme der Zeichen F1 bis F7 aus der überarbeiteten DIN 14034-6 für Brandschutzzeichen
4. Anwendungsbezogene Klarstellungen: konkrete Vorgaben für Schilder bei Photovoltaikanlagen und Gleichstrom-Lasttrennschaltern. Genauer heißt das:
Kennzeichnung von Photovoltaikanlagen
- Ein formstabiles und lichtbeständiges Hinweisschild in der Größe von 200 x 250 mm muss im Bereich des Elektrohausanschlusses und, falls vorhanden, an der Feuerwehr-Informations-Zentrale (FIZ) der Brandmeldeanlage (BMA) gut sichtbar angebracht werden.
- Die Fernauslösung ist im Bereich des Elektrohausanschlusses oder im direkten Umfeld des FIZ anzuordnen und als gelber Druckknopfmelder (RAL 1004) auszuführen.
- Der „DC-Notausschalter“ muss mit einem Hinweisschild entsprechend der DIN 4066 (105 x 297 mm) gekennzeichnet werden.
Gleichstrom-Lasttrennschalter
- Photovoltaikanlagen müssen mit einem Gleichstrom-Lasttrennschalter vor dem Wechselrichter ausgestattet sein. Sind die Wechselrichter nicht in unmittelbarer Modulnähe installiert, sollte ein separater DC-Lasttrennschalter direkt an den Modulen angebracht werden.
- Die Bedienung des „DC-Notausschalters“ muss durch eine manuelle Fernauslösung möglich sein, die gegen unbeabsichtigtes Wiedereinschalten gesichert ist.
Die Änderungen zielen darauf ab, die Schilder intuitiver verständlich zu machen und an moderne technische Anforderungen anzupassen, etwa durch die Integration aktueller Bildzeichennormen.
Was bedeutet die DIN 4066 – Anwendungsbereiche
Die Feuerwehrkennzeichnung gemäß DIN 4066 ist für verschiedene sicherheitsrelevante Bereiche vorgeschrieben. Die Norm umfasst wesentliche Feuerwehrschilder, die an strategisch wichtigen Punkten angebracht werden müssen:
DIN 4066 Feuerwehrzufahrt: Feuerwehrzufahrten müssen mit normgerechten Schildern gekennzeichnet sein, um eine ungehinderte Anfahrt der Einsatzfahrzeuge sicherzustellen. Typische Abmessung: 420 × 148 mm.
Brandschutztür verkeilen verboten: Brandschutzschilder nach DIN 4066 und Schilder wie „Brandschutztür verkeilen, verstellen, festbinden o.ä. verboten“ verhindern sicherheitskritische Manipulationen. Das Standardformat hierfür ist 297 × 105 mm.
Löschwasserentnahmestelle: Kennzeichnungen für Hydranten und andere Löschwasserentnahmestellen müssen witterungsbeständig sein und Temperaturen bis zu +130°C standhalten.
Schild Rauchabzug DIN 4066: Schilder zur Kennzeichnung von Rauchabzugssystemen sind in rauchbelasteten Umgebungen gut erkennbar zu platzieren. Die empfohlene Größe ist 210 × 148 mm.
Feuerwehraufstellflächen: Aufstellflächen für Feuerwehrfahrzeuge und Einsatzgeräte müssen entsprechend markiert sein, um eine ungehinderte Nutzung sicherzustellen. Übliche Abmessung: 297 × 105 mm.
Warum diese Vorgaben? Im verrauchten Gebäude müssen Schilder auch bei Stromausfall erkennbar bleiben. Die DIN 4066 gibt vor, dass Feuerwehrschilder keine Piktogramme, sondern prägnante Textinformationen enthalten.
→ Diese Schilder sind verpflichtend für Unternehmen, öffentliche Gebäude und Wohnanlagen mit Brandschutzvorgaben.
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Die DIN 4066 legt wichtige Standards für Feuerwehrschilder fest, die für eine effektive Brandbekämpfung und schnelle Orientierung der Einsatzkräfte unerlässlich sind.
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Technische Anforderungen gemäß DIN 4066: Maße, Materialien und Farben
Welche Maße müssen Feuerwehrschilder haben?
Die Größe der Schilder variiert je nach Einsatzbereich:
Empfohlene Größen nach DIN 4066 | |
Feuerwehrzufahrten: |
210 x 594 mm |
Löschwasserstellen: | 300 x 300 mm |
Aufstellflächen für Feuerwehrfahrzeuge: | 210 x 594 mm |
Welche Farben sind vorgeschrieben?
Empfohlene Farben nach DIN 4066 | |
Verbotsschilder: |
rote Grundfarbe mit weißer Schrift |
Hinweiszeichen: | blaue Grundfarbe mit weißem Symbol |
Feuerwehrzufahrtsschilder: | weißer Hintergrund mit rotem Rahmen und schwarzer Schrift |
In welcher Höhe müssen Feuerwehrschilder montiert sein?
Die Montagehöhe ist maßgeblich für die Sichtbarkeit. Die DIN 4066 gibt folgende Vorgaben:
Empfohlene Höhen für Feuerwehrschilder | |
Feuerwehrzufahrten: | 2,0 - 3,0 m über Bodenhöhe |
Löschwasserentnahmestellenstellen: | 1,5 - 2,0 m über Bodenhöhe |
Schilder an Brandschutztüren: | direkt auf oder über der Tür |
Rauchabzugskennzeichnungen: | 2,0 - 3,0 m, gut sichtbar aus Fluchtwegen |
Die Anforderungen sind so ausgelegt, dass Feuerwehr- und Brandschutzschilder auch bei schlechten Sichtverhältnissen oder Stromausfällen zuverlässig wahrgenommen werden können.
Umsetzungshinweise für Betreiber und Planer
Normkonforme Feuerwehrschilder leisten einen wesentlichen Beitrag zur schnellen Orientierung und optimieren die Effizienz von Rettungskräften. Daher ist es wichtig, die folgenden Aspekte zu beachten:
→ Die geeigneten Materialien wählen
Für den langfristigen Außeneinsatz werden aluminiumkaschierte Schilder empfohlen, da diese beständig gegen UV-Strahlung und Chemikalien sind.
→ Sicher befestigen
Zur Vermeidung von Vandalismus oder Diebstahl sollte die Montage mittels Edelstahlschrauben oder nicht demontierbarer Befestigungssysteme erfolgen.
→ Regelmäßige Inspektion
Feuerwehr- und Brandschutzschilder sind mindestens halbjährlich auf Lesbarkeit, Unversehrtheit und korrekte Positionierung zu prüfen.
→ Klare Textbeschriftung statt Piktogramme
Die DIN 4066 sieht explizit vor, dass Feuerwehrschilder textbasiert gestaltet sind. Dies verhindert potenzielle Fehlinterpretationen, die bei der Nutzung von Symbolen auftreten könnten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur DIN 4066
Wer ist für die korrekte Feuerwehrbeschilderung verantwortlich?
- Gebäudeeigentümer und Betreiber: Sie müssen sicherstellen, dass alle Feuerwehrschilder vorhanden und gut sichtbar sind.
- Brandschutzbeauftragte: Kontrollieren regelmäßig die Beschilderung und deren Einhaltung nach DIN 4066.
- Feuerwehr & Behörden: Prüfen die Kennzeichnung bei Brandschutzkontrollen und Bauabnahmen.
→ Verstöße gegen die Norm können zu Bußgeldern oder sogar Betriebsschließungen führen.
Welche zusätzlichen Normen gelten für Brandschutztüren? Neben der DIN 4066 sind folgende Normen relevant:
- DIN 4102-5 – Anforderungen an das Brandverhalten von Baustoffen
- DIN 18095 – Regelungen zur Dichtigkeit von Brandschutztüren
Was regelt DIN EN 16258? Diese Norm betrifft die Berechnung von Treibhausgasemissionen im Transportsektor und steht nicht in direktem Zusammenhang mit der Brandschutzkennzeichnung.
Welche Standardformate werden verwendet?
Schildertyp | typische Maße (H x B) |
Löschwasserentnahmestelle | 420 x 148 mm |
Feuerwehraufstellfläche | 297 x 105 mm |
Rauchabzug | 210 x 148 mm |
Fazit: Relevanz der DIN 4066 für den vorbeugenden Brandschutz
Die DIN 4066 definiert essenzielle Standards zur Kennzeichnung feuerwehrrelevanter Bereiche. Ihre Einhaltung trägt dazu bei, die Sicherheit im Brandfall zu optimieren und die Effizienz von Rettungskräften zu steigern.
Für eine weitergehende Verbesserung der Orientierung kann die Verwendung von ASR A1.3-konformen, langnachleuchtenden Schildern zusätzlich empfohlen werden.
Quellen: „Handbuch Brandschutzbegehungen“