Neue E DIN 18534 „Abdichtung von Innenräumen“ erschienen
02.10.2015 |
Die E DIN 18534 ist im Juli 2015 erschienen und behandelt die Abdichtung von Innenräumen. Sie ist in die folgenden drei Teile gegliedert: • Teil 1: Anforderungen, Planungs- und Ausführungsgrundsätze; • Teil 2: Abdichtung mit bahnenförmigen Abdichtungsstoffen; • Teil 3: Abdichtung mit flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen im Verbund mit Fliesen und Platten (AIV-F).© Schmidt#/QUELLE#
Übersicht zu den Geltungsbereichen der Normen für die Abdichtung von Bauwerken (nach E DIN 18195, Bild 1)
Quelle: Schmidt
Die E DIN 18534 umfasst sämtliche Regelungen, die für die Planung und Ausführung der Abdichtung von Innenräumen benötigt werden (Einwirkungen, Stoffe und ihre Verarbeitung, Abdichtungsbauarten, Ausführung, Instandhaltung). Es werden verschiedene Einwirkungsklassen festgelegt, die konsequent für die Wahl einer geeigneten Abdichtungsbauart für Innenräume herangezogen werden.
Im Einzelnen handelt es sich um verschiedene Wassereinwirkungsklassen, die die Art bzw. Intensität der Wassereinwirkung auf die Abdichtung (gering bis sehr hoch) berücksichtigen, sowie um mehrere Rissklassen, die Rissneubildungen bzw. Rissbreitenänderungen des Untergrunds erfassen. Weiterhin werden verschiedene Fugentypen definiert, um mechanische Einwirkungen aus dem Abdichtungsuntergrund bei der Auslegung der Abdichtung zu berücksichtigen.
Einwirkungen durch Wasser
Einwirkungen durch Wasser werden in Abhängigkeit von ihrer Art und Intensität durch verschiedene Wassereinwirkungsklassen (W0-I bis W3-I) beschrieben. Die Wassereinwirkungsklasse W0-I kennzeichnet geringe, die Klasse W3-I sehr hohe Beanspruchungen. Für die Dimensionierung der Abdichtung von Innenräumen ist bei der Planung der Abdichtung die zu erwartende Wassereinwirkung für jede betroffene Boden- und Wandfläche abzuschätzen und einer Wassereinwirkungsklasse zuzuordnen.
Rissüberbrückendes Verhalten
Abdichtungen von Innenräumen müssen in Abhängigkeit von der Rissklasse rissüberbrückende Fähigkeiten aufweisen. Es werden drei verschiedene Rissklassen unterschieden, die Rissneubildungen bzw. Rissbreitenänderungen unterschiedlicher Breite im Untergrund klassifizieren. Die geringsten Rissbreitenänderungen bis ca. 0,2 mm werden der Rissklasse R1-I zugeordnet, die max. mögliche Rissbreitenänderung ist mit 1,0 mm in Rissklasse R3-I festgelegt.
Mechanische Einwirkungen aus dem Untergrund
Mechanische Einwirkungen aus dem Untergrund sind Fugenbewegungen und Rissbildungen. Rissbildungen in Bauteilen und somit im Abdichtungsuntergrund sind i. d. R. nicht vollständig zu vermeiden. Aus diesem Grund muss die Abdichtung bis zu einem Maß rissüberbrückend sein. Bei den Fugen lassen sich folgende Typen unterscheiden:
- Fugentyp F1-I: Hierzu gehören Feldbegrenzungsfugen, Randfugen und Anschlussfugen
- Fugentyp F2-I: Hierzu zählen Fugen zwischen dem Abdichtungsuntergrund und Einbauteilen sowie Durchdringungen.
- Fugentyp F3-I: Hierzu gehören Fugen im Tragwerk (Bauwerksfugen). Diese Fugen müssen auch im Abdichtungsuntergrund übernommen werden.
Im Werk „Praxisgerechte Bauwerksabdichtungen – Methoden für den sicheren Feuchteschutz an Gebäuden“ erläutert Ihnen unser Experte ausführlich die Anforderungen der neuen E DIN 18534. So haben Sie alle wichtigen Anforderungen, Abdichtungssysteme und Ausführungsdetails zur Hand und können die Regelungen der Norm einfach in die Praxis umsetzen!