Beton Festigkeitsklassen: Alles Wissenswerte rund um die Druckfestigkeit von Beton

03.01.2025 | S.Horsch – Online-Redaktion, FORUM VERLAG HERKERT GMBH

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Ob Tiefgarage oder Wolkenkratzer: Beton ist ein unverzichtbarer Baustoff für die verschiedensten Bauvorhaben. Seine Druckfestigkeit, ausgedrückt in Beton Festigkeitsklassen, spielt eine entscheidende Rolle bei der Belastbarkeit spezifischer Bauprojekte. Welche Festigkeitsklassen gibt es bei Beton? Wie werden sie verwendet? Wie ist das Mischungsverhältnis? Dieser Beitrag bietet einen umfassenden Überblick über Beton Festigkeitsklassen, ihre Bedeutung, Entwicklung und Anwendung.

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind Beton Festigkeitsklassen?
  2. Beton Festigkeitsklassen Tabelle
  3. Besondere Betonarten und ihre Anforderungen in Puncto Beton Festigkeitsklasse
  4. FAQ: Häufige Fragen zu Beton Festigkeitsklassen
  5. Fazit zur Beton Festigkeitsklasse

Was sind Beton Festigkeitsklassen?

Die Festigkeitsklassen von Beton geben die charakteristische Druckfestigkeit in N/mm² an. Diese Klassifizierung hilft Ingenieuren und Bauherren, den passenden Beton für ein Bau-Projekt zu wählen.

Bezeichnung für Beton Festigkeitsklassen

Beton Festigkeitsklassen werden gemäß der Norm DIN EN 206-1 in verschiedene Kategorien eingeteilt. Die Bezeichnungen bestehen aus einem Buchstaben (bei Leichtbetonen auch zwei Buchstaben – siehe unten) und zwei Zahlen, die die Druckfestigkeit des Betons in Megapascal (MPa) angeben, gemessen an zylindrischen und kubischen Probekörpern nach 28 Tagen. Die Bezeichnungen folgen dem Schema „Cxx/yy“, wobei:

  • „C“ für „Concrete“ (englisch für Beton) steht.
  • die erste Zahl (xx) die Mindestfestigkeit bei Zylinderprüfung angibt.
  • die zweite Zahl (yy) die Mindestfestigkeit bei Würfelprüfung beschreibt.

Die LC-Klassen für Leichtbetone

LC-Klassen (LC steht für „Lightweight Concrete“) benennen die Druckfestigkeit und Rohdichte des Betons. Sie reichen von LC8/9 bis LC80/88. Die erste Zahl gibt die charakteristische Zylinderdruckfestigkeit in Megapascal (MPa) an, während die zweite Zahl die charakteristische Würfeldruckfestigkeit in MPa angibt.

Leichtbetone besitzen eine geringere Rohdichte, die zwischen 800 und 2000 kg/m³ liegt. Sie werden häufig in Bauprojekten verwendet, bei denen das Eigengewicht der Konstruktion möglichst gering sein soll, wie etwa bei Hochhäusern oder Brücken. Die geringere Dichte wird durch die Verwendung leichter Gesteinskörnungen erreicht, die eine hohe Porosität besitzt.

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Beton Festigkeitsklassen Tabelle

Beton wird nach seiner Druckfestigkeit in verschiedene Klassen eingeteilt. Allgemein gelten für Normal- und Schwerbeton die Festigkeitsklassen von C8/10 bis C100/1151. Für Leichtbeton reichen die Klassen von LC8/9 bis LC80/88.

Die häufigsten Beton Festigkeitsklassen und ihre Verwendung
Bezeichnung
Verwendung
C20/25 Standardbeton, vielseitig einsetzbar für allgemeine Bauvorhaben wie Wohngebäude und kleinere Bauprojekte.
C25/30 Häufig verwendet für allgemeine Bauvorhaben, bietet eine gute Balance zwischen Festigkeit und Kosten.
C30/37 Geeignet für anspruchsvollere Konstruktionen wie größere Wohngebäude und kommerzielle Bauprojekte.
C35/45 Oft verwendet im Ingenieurbau, zum Beispiel für Brücken, Hochhäuser und andere Bauwerke, die höhere Festigkeitsanforderungen haben.
C40/50 Verwendet für besonders belastete Bauteile, wie Fundamente und tragende Strukturen in Hochhäusern.
C35/45 Häufig bei Brücken und anderen Ingenieurbauten verwendet.
C50/60 Wird eingesetzt in sehr anspruchsvollen Bauprojekte wie etwa für Hochhäuser und spezielle Ingenieurbauten, die besonders hohe Festigkeit erfordern.

Besondere Betonarten und ihre Anforderungen in Puncto Beton Festigkeitsklassen

Je nach Einsatzbereichen werden unterschiedliche Betonarten benötigt, die jeweils bestimmte Festigkeitsklassen erfordern. Am häufigsten verwendet werden die folgenden Betonarten:

1. Wasserundurchlässiger Beton (WU-Beton)

Welche Festigkeitsklassen benötigt WU-Beton? Dieser Beton wird bei wasserundurchlässigen Bauwerken wie Kellern oder Tiefgaragen eingesetzt. Üblicherweise wird mindestens die Festigkeitsklasse C25/30 benötigt.

2. Hochfester Beton

Hochfeste Betone beginnen bei der Klasse C55/67 und finden Anwendung bei extrem belasteten Konstruktionen wie Wolkenkratzern oder Brücken.

3. Leichtbeton:

Hat eine geringere Dichte als Normalbeton (unter 2000 kg/m³) und wird für wärmedämmende Zwecke und zur Reduzierung des Eigengewichts von Bauwerken eingesetzt.

4. Selbstverdichtender Beton (SVB):

Muss ohne mechanische Verdichtung fließen und sich selbst verdichten können. Wird in komplexen Schalungen und bei dicht bewehrten Bauteilen verwendet.

5. Faserbeton:

Enthält Fasern (zum Beispiel Stahl-, Glas- oder Kunststofffasern), die die Zugfestigkeit und Rissbildung verbessern. Wird in Industrieböden, Tunnelbau und bei Bauteilen mit hoher Beanspruchung eingesetzt.

6. Sichtbeton:

Muss ästhetischen Ansprüchen genügen und eine gleichmäßige, ansprechende Oberfläche aufweisen. Wird oft in Fassaden und Innenräumen verwendet.

7. Recyclingbeton:

Besteht teilweise aus recycelten Materialien und muss dennoch die gleichen Festigkeits- und Dauerhaftigkeitsanforderungen wie herkömmlicher Beton erfüllen. Wird zur Förderung der Nachhaltigkeit im Bauwesen verwendet.

FAQ: Häufige Fragen zu Beton Festigkeitsklassen

Welche Festigkeit hat Beton nach 7 Tagen? Die Festigkeit von Beton nach 7 Tagen beträgt etwa 60-75 Prozent seiner 28-Tage-Festigkeit. Diese Entwicklung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Zementart, dem Wasserzementwert und den Lagerungsbedingungen.
Wie ist das richtige Beton Festigkeitsklassen Mischungsverhältnis? Das Mischungsverhältnis von Beton hängt von der anvisierten Festigkeitsklasse ab. Allgemein gilt:
  1. Zement ist der Hauptbestandteil und bestimmt die Festigkeit des Betons.
  2. Zuschlagstoffe wie Sand oder Kies geben dem Beton Struktur und Festigkeit.
  3. Wasser aktiviert die Mischung und beeinflusst die Verarbeitbarkeit und Festigkeit.

Ein typisches Mischungsverhältnis für Beton der Festigkeitsklasse C20/25 könnte etwa so aussehen:

  • 1 Teil Zement
  • 2 Teile Sand
  • 3 Teile Kies
  • Wasser nach Bedarf (meistens etwa 0,5 Teile im Verhältnis zum Zement)

Für höhere Festigkeitsklassen wie C30/37 wird oft ein höherer Zementanteil und ein geringerer Wasserzementwert verwendet. Die genauen Verhältnisse können je nach spezifischen Anforderungen und Normen variieren.

Wie wird die richtige Betonklasse ausgewählt? Die Wahl der Betonfestigkeitsklasse hängt von verschiedenen Kriterien ab:
  • Belastungsanforderungen: Welche Kräfte muss das Bauwerk tragen?
  • Umweltbedingungen: Welche Expositionsklasse ist erforderlich?
  • Bauweise: Wird Sichtbeton oder tragender Beton benötigt?
Was bedeutet C20/25? C20/25 ist eine der häufigsten Betonklassen und gibt eine Druckfestigkeit von mindestens 20 N/mm² (Zylinder) und 25 N/mm² (Würfel) an.
Was ist der Unterschied zwischen Normalbeton und hochfestem Beton? Hochfester Beton (zum Beispiel ab C55/67) besitzt deutlich höhere Druckfestigkeit und wird bei hochbelasteten Konstruktionen eingesetzt.
Was haben Beton Festigkeitsklassen und Expositionsklassen miteinander zu tun? Expositionsklassen sorgen dafür, dass der Beton Umwelteinflüssen wie Frost oder Chloriden standhält. Sie geben a, wie widerstandsfähig der Beton gegen verschiedene Einflüsse ist.
Kann Beton recycelt werden? Ja, Beton kann zerkleinert und als Zuschlagstoff im Straßenbau oder bei neuen Betonmischungen wiederverwendet werden.

Fazit zur Beton Festigkeitsklasse

Die Festigkeitsklassen von Beton sind wichtig für die Auswahl des passenden Materials in jedem Bauprojekt. Ob Standardbeton für Wohnhäuser oder hochfester Beton für Brücken – die richtige Wahl erhöht die Sicherheit, Langlebigkeit und Effizienz eines Bauwerks. Planer und Bauherren sollten stets die spezifischen Anforderungen und Umweltbedingungen ihres Projekts berücksichtigen.

Quellen: Planungshandbuch Straßen- und Wegebau, FORUM VERLAG HERKERT GMBH

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