Was passiert bei einer PV-Energieberatung? – Anlaufstellen, Kosten und gesetzliche Vorgaben
10.02.2023 | T. Reddel – Online-Redaktion, Forum Verlag Herkert GmbH
Bei der Überlegung, sich eine Photovoltaik-Anlage anzuschaffen, müssen unterschiedliche Aspekte beachtet werden. Egal ob für ein Unternehmen oder das Eigenheim – eine entsprechende PV-Energieberatung ist in vielen Fällen lohnenswert. Dort erfahren Interessenten, welche Arten von PV-Anlagen es gibt, welche sich für ihr Gebäude am ehesten eignen und mit welchen Fördermitteln sie sich ggf. finanzieren lassen. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Punkte bei der PV-Energieberatung.
Inhaltsverzeichnis
- Was wird bei einer PV-Energieberatung erklärt?
- Wer berät bei PV-Anlage?
- Was kostet eine PV-Energieberatung?
- PV-Energieberatung: Förderung
Was wird bei einer PV-Energieberatung erklärt?
Je nach Anbieter kann die PV-Energieberatung unterschiedliche Schwerpunkte thematisieren. In jedem Fall sollte zuerst geprüft werden, ob die erforderlichen Voraussetzungen für eine PV-Anlage am Gebäude vorhanden sind.
Hierzu gehören insbesondere Themen wie die Dachneigung des Gebäudes, dessen Ausrichtung und eine mögliche Verschattung durch Bäume oder andere Objekte. Hinzu kommen baurechtliche Vorgaben, etwa die Pflicht zur Einholung bestimmter Baugenehmigungen oder geltende Verbote zum Denkmalschutz. Die Länder haben hier teils unterschiedliche Regelungen, daher sollten sich Interessenten ggf. bei ihrer Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung informieren.
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Eine Übersicht mit den wichtigsten gesetzlichen Vorgaben für PV-Anlagen bietet das „Handbuch Planung und Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik-Anlagen“. Jetzt informieren!
Des Weiteren sollten bei der PV-Energie-Beratung alle möglichen Arten von PV-Anlagen erläutert und ihre Einsatzmöglichkeiten beschrieben werden. Sie hängen v. a. vom Bedarf und den Einsatzmöglichkeiten vor Ort ab. Die folgende Tabelle gibt eine erste Übersicht über die Möglichkeiten:
PV-Anlagenkonzept | Beschreibung |
Inselanlagen |
|
Anlagen für anteiligen Eigenverbrauch |
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Anlagen zur Volleinspeisung |
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Stecker-PV-Geräte |
|
Sobald alle erforderlichen Voraussetzungen geklärt und die unterschiedlichen Ausführungsvarianten vorgestellt wurden, lassen sich entsprechende Aufträge erteilen und Anträge stellen, z. B. für mögliche Fördermittel. Aber wo finde ich passende Stellen, die eine PV-Energieberatung anbieten?
Wer berät bei PV-Anlage?
Für die PV-Energieberatung gibt es verschiedene Anlaufstellen. So gibt es zum einen einige Fachbetriebe, die eine Energieberatung Photovoltaik anbieten. Zum anderen hilft beispielsweise die Verbraucherzentrale bei offenen Fragen. Zusätzlich führt die Deutsche Energie-Agentur (dena) eine Liste mit Experten, die Energieberatungen für Wohn- und Nichtwohngebäude durchführen.
In jedem Fall sollte die PV-Energieberatung neutral und produktoffen gestaltet sein.
Was kostet eine PV-Energieberatung?
Der Preis für eine PV-Energieberatung hängt meist vom Honorar des Energieberaters ab.
Die Verbraucherzentrale beispielsweise definiert den Wert ihrer Beratung je nach Format zwischen 77 und 538 Euro pro Stunde. Allerdings erhält sie eine Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima (BMWK), weshalb die anfängliche Beratung kostenfrei ist. Erst die Besichtigung beim Interessenten zu Hause wird gebührenpflichtig und kostet bis zu 30 Euro. Außerdem richtet sich die PV-Energieberatung der Verbraucherzentrale vorrangig an Privateigentümer.
Angebote anderer Beratungsunternehmen und Angebote für Gewerbetreibende fallen in der Praxis oft teurer aus. Allerdings gibt es auch für Unternehmen bestimmte Fördermöglichkeiten, falls sie eine PV-Energieberatung für ihren Betrieb in Anspruch nehmen wollen.
PV-Energieberatung: Förderung
Die DIN V 18599 definiert mögliche Fördermittel für Beratungen für Nichtwohngebäude im Bestand und im Neubau. Hierfür müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
Voraussetzungen für PV-Energieberatung im Bestand | PV-Energieberatung bei Neubauten |
Es liegt ein energetisches Sanierungskonzept vor, das eine dieser beiden Eigenschaften aufweist:
|
Das Gebäude wird so geplant, dass es in Zukunft ein bundesgefördertes Effizienzhaus wird. |
Die Höhe der Förderung beträgt grundsätzlich 80 % des förderfähigen Beratungshonorars, höchstens bis zu 8.000 Euro. Die exakte Höhe des Zuschusses ist abhängig von der Nettogrundfläche des betreffenden Gebäudes. So ergeben sich folgende Zuschüsse:
Nettogrundfläche | Zuschusshöhe |
bis 200 m2 | max. 1.700 Euro |
zwischen 200 und 500 m2 | max. 5.000 Euro |
mehr als 500 m2 | max. 8.000 Euro |
Des Weiteren gibt es staatliche Förderungen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Sollen diese beantragt werden, muss zuvor ein Energieberater hinzugezogen werden. Das ist seit Einführung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) 2020 Pflicht.
Welche weiteren finanziellen und wirtschaftlichen Aspekte bei der Anschaffung von PV-Anlagen zu beachten sind, zeigt das „Handbuch Planung und Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik-Anlagen“. Es hilft Eigentümern und Gewerbetreibenden dabei, alle rechtlichen und technischen Vorgaben kosteneffizient einzuhalten. Hierfür enthält das Buch Mustervorlagen für Genehmigungen, Berechnungshilfen zur Wirtschaftlichkeitsprüfung und Erläuterungen zu den verschiedenen Fördermöglichkeiten.
Quellen: Verbraucherzentrale Energieberatung, Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle