Vom Kollegen zum Vorgesetzten: Seminar und Tipps für angehende Führungskräfte
15.05.2024 | Online-Redaktion, FORUM VERLAG HERKERT GMBH
Der Wechsel vom Kollegen zum Vorgesetzten ist kein leichter Schritt: Oftmals müssen die angehenden Führungskräfte zahlreiche Anforderungen unterschiedlicher Beteiligter erfüllen. Daher sollten sich neue Führungskräfte ausreichend auf ihre neue Aufgabe vorbereiten. Worauf sie dabei besonders achten sollten, welche Problemen häufig auftreten und wie sich diese vermeiden lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Vom Kollegen zum Vorgesetzten: Probleme
- Wie gelingt der Übergang vom Kollegen zum Vorgesetzten?
- Vom Kollegen zum Vorgesetzten: Seminar
Vom Kollegen zum Vorgesetzten: Probleme
Beim Rollenwechsel vom Kollegen zum Vorgesetzten kann es gerade in der Anfangsphase zu Problemen kommen – sei es innerhalb des Teams oder gegenüber den eigenen neuen Vorgesetzten. Umso ratsamer ist es, sich vorab mit den häufigsten Stolperfallen zu befassen, um etwaigen Konflikten vorzubeugen.
Für angehende Führungskräfte können insbesondere folgende Situationen zu Problemen führen:
- Es gibt neidische Teammitglieder, die sich ebenfalls auf die Stelle beworben hatten (etwa im Rahmen einer internen Stellenausschreibung).
- Die Führungskraft hat ein besonders enges Verhältnis zu einem Teammitglied.
⇒ Ggf. fehlende Distanz, unfaire Behandlung aus Sicht der anderen Mitglieder. - Das Team hatte längere Zeit keine eigene Führungskraft (und war damit evtl. durchaus erfolgreich).
Die Teammitglieder sind deutlich älter als ihre neue Führungskraft.
⇒ Akzeptanz der neuen Führungsperson u. U. schwieriger. - Der Rollenwechsel vom Kollegen zum Vorgesetzten erfolgte ohne eine offizielle Mitteilung oder Übergabe.
Damit es erst gar nicht zu solchen Problemen kommt, ist es wichtig zu wissen, wie der Wechsel in die Führungsposition reibungslos gelingt.
Wie gelingt der Übergang vom Kollegen zum Vorgesetzten?
Um den Übergang vom Kollegen zum Vorgesetzten erfolgreich zu meistern, können folgende Tipps helfen.
Neue Rolle und Verantwortung verinnerlichen
Für die neue Führungsaufgabe erfordert zunächst ein Grundverständnis der eigenen Rolle und Verantwortung. Die Verantwortung ergibt sich aus der Aufgabe, die wiederum aus verschiedenen Tätigkeiten besteht und eng mit der persönlichen Qualifikation und den eingeräumten Befugnissen zusammenhängt. Rollen bestehen wiederum aus Verhaltensmustern, die in bestimmten Situationen zum Einsatz kommen und soziale Erwartungen erfüllen sollen.
Führungskräfte müssen professionell mit solchen Rollen umgehen können, da die meisten Menschen mehrere Rollen gleichzeitig innehaben. So kommt es beispielsweise zu Spannungen, wenn eine Person in einer Situation verschiedenen Rollenanforderungen gleichzeitig gerecht werden muss oder wenn sie glaubt, Erwartungen anderer erfüllen zu müssen, die gar nicht vorhanden sind.
⇒ Daher sollten sich unerfahrene Führungskräfte frühzeitig mit ihrer neuen Rolle, ihrer Führungspersönlichkeit und ihrer inneren Haltung auseinandersetzen, um die verschiedenen Interessen im Team vertreten zu können.
Persönlichen Führungsstil finden
Jede Führungskraft hat ihren eigenen Führungsstil. Das zeigt sich spätestens mit langjähriger Führungserfahrung. Dabei gibt es sowohl in der Theorie als auch in der Praxis zahlreiche Führungsstile. Sie alle sollten Aspekte gesunder und agiler Führung beinhalten, aber stets an die individuellen Bedürfnisse des Teams und Strukturen des Unternehmens angepasst sein. So ergeben sich z. B. zusätzliche Anforderungen an die Führung virtueller Teams und hybrider Arbeitsmodelle.
Um den idealen Führungsstil zu finden, kann folgende Anleitung helfen:
- Teammitglieder zu positiven Erfahrungen mit bisherigen Führungskräften befragen und wichtige Aspekte herausfiltern.
- Eigene Rolle und Persönlichkeit reflektieren.
- Positive Eigenschaften der ehemaligen Teamleitungen mit eigener Rolle abgleichen und Entwicklungsschritte definieren.
Lernen zu delegieren und Feedback zu geben
Nach dem Übergang vom Kollegen zum Vorgesetzten ist die Führungskraft u. a. für die Delegation von Aufgaben innerhalb des Teams zuständig. Dazu gehört ein klar definierter Aufgabenbereich, bei dem langfristig und meist ganzheitlich Aufgaben übertragen werden, die weniger Kontrolle erfordern als einzelne Aufträge. Sollen neue Sachaufgaben übertragen werden, bieten sich z. B. spezielle Delegationsgespräche an. Nicht delegierbar sind hingegen Führungsaufgaben wie Personalauswahl, Mitarbeitermotivation, Mitarbeitergespräche und Fürsorgepflichten.
Dennoch ist regelmäßiges Feedback innerhalb des Teams und mit den eigenen Vorgesetzten ein elementarer Bestandteil der Vorgesetztenfunktion. Denn nur durch den ständigen Austausch entsteht die nötige Kommunikation und Transparenz, um das Arbeitsklima positiv zu gestalten und Arbeitsprozesse zu optimieren. Gleichzeitig hilft das Feedback bei der Reflexion der neuen Führungsposition und dem Feinschliff der interdisziplinären Zusammenarbeit.
⇒ Nähere Informationen zum Thema Feedback liefert der Beitrag „Feedback geben vs. Kritik: Was macht den Unterschied und warum ist das wichtig?“.
Darüber hinaus empfiehlt es sich, dass angehende Führungskräfte vor der Übernahme ihrer neuen Rolle eine entsprechende Fort- oder Weiterbildung besuchen, um die nötigen Kompetenzen für ihre neue Funktion zu erwerben.
Vom Kollegen zum Vorgesetzten: Seminar
Der Rollenwechsel vom Kollegen zum Vorgesetzten ist anspruchsvoll und vielschichtig. Das bedeutet aber auch, dass sich (bislang) unerfahrene Führungskräfte den Wechsel mit der entsprechenden Vorbereitung erleichtern können.
Veranstaltungsempfehlung
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Quelle: Seminar „Aus dem Team zur Führungskraft“