Angststörungen bei Kindern

Eine Angststörung bei Kindern ist durch übermäßige anhaltende Angst und Sorgen gekennzeichnet. Diese Ängste nehmen für das Alter der Betroffenen unverhältnismäßige Ausmaße an und schränken ihren Alltag ein.
Nach der ICD 10‑Klassifikation fallen darunter u. a.:
- emotionale Störungen mit Trennungsangst (F93.0)
- phobische Störung des Kindesalters (F93.1)
- soziale Ängstlichkeit (F93.2)
- generalisierte Angststörung des Kindesalters (F93.80)
Pathologische Ängste charakterisieren sich durch ihre Intensität, Dauer (mindestens 4 bis 6 Monate) und erhebliche psychosoziale Beeinträchtigung. Gefühle wie Angst vor der Dunkelheit oder Prüfungsängste gelten dabei noch nicht als Angststörung.
Was sind die Ursachen für Angststörungen bei Kindern?
Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen entstehen meistens durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren.
Dazu zählen:
- Genetische Veranlagung: Eine familiäre Häufung von Angststörungen erhöht das Risiko für die Kinder.
- Temperament: Zurückhaltende oder unsichere Kinder neigen vermehrt zu übermäßiger Angst.
- Belastende Lebensereignisse: Traumata, Verluste oder chronischer Stress, z. B. durch familiäre Konflikte oder schulischen Druck, können als Auslöser wirken.
Wie äußern sich Angststörungen bei Kindern? – Symptome
Die Symptome von Angststörungen bei Kindern sind altersabhängig und äußern sich häufig in folgenden Bereichen:
- Vermeidungsverhalten: Schulvermeidung, zurückgezogenes Sozialverhalten
- Körperliche Beschwerden: Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Herzklopfen oder Schlafprobleme
- Emotionale und Verhaltenssymptome: Weinen, Wutanfälle, Klammern oder Albträume – insbesondere in belastenden Situationen
Behandlung bei Angststörungen: Was tun?
Eine Therapie zur Behandlung von Angststörungen sollte immer altersgerecht erfolgen. Ein multimodaler Ansatz mit Fokus auf Therapiestrategien ist häufig empfehlenswert.
Bei leichten bis mittelschweren Angststörungen ist eine Verhaltenstherapie in vielen Fällen ausreichend. Häufig kommen dabei die kognitive Verhaltenstherapie sowie die Expositionstherapie zum Einsatz. Die Auswahl des Verfahrens erfolgt abhängig von Symptomatik und Situation.
Ein medikamentöser Ansatz kann bei schweren Fällen versucht werden. Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) sind eine Art Antidepressiva und können begleitend zur Psychotherapie verschrieben werden.
Quellen: gesundheits.bund.de, msdmanuals.com