Arbeitnehmerpflichten

Die Rechte von Arbeitnehmern sind immer wieder im Gespräch. Aber es gilt auch Arbeitnehmerpflichten zu erfüllen.

Arbeitnehmerpflichten – eine Definition

Arbeitnehmerpflichten umfassen die rechtlichen und vertraglichen Pflichten, die ein Arbeitnehmer gegenüber seinem Arbeitgeber hat. Diese Pflichten sind im Arbeitsvertrag, Tarifverträgen, Betriebsvereinbarungen und im deutschen Arbeitsrecht festgelegt.

Wichtige Arbeitnehmerpflichten im Überblick

Arbeitspflicht: Die wichtigste Pflicht eines Arbeitnehmers ist die Erbringung der Arbeitsleistung. Das bedeutet, dass der Arbeitnehmer die vereinbarte Arbeit ordnungsgemäß, sorgfältig und pünktlich ausführen muss. Die genaue Art der Arbeit ergibt sich aus dem Arbeitsvertrag.

Treuepflicht: Arbeitnehmer haben die Pflicht, die Interessen des Arbeitgebers zu wahren. Dazu gehört zum Beispiel, dass sie den Arbeitgeber über wichtige betriebliche Vorgänge informieren und keine konkurrierenden Tätigkeiten ausüben. Zudem sollen Betriebsgeheimnisse vertraulich behandelt werden.

Gehorsamspflicht: Arbeitnehmer sind verpflichtet, die Weisungen des Arbeitgebers zu befolgen, sofern diese im Rahmen des Arbeitsvertrags und der gesetzlichen Vorschriften liegen. Diese Weisungen können sich auf die Arbeitsausführung, Arbeitszeit oder den Arbeitsplatz beziehen.

Verschwiegenheitspflicht: Während und auch nach der Beschäftigung ist der Arbeitnehmer dazu verpflichtet, keine vertraulichen Informationen, insbesondere Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse, an Dritte weiterzugeben.

Sorgfaltspflicht: Arbeitnehmer müssen ihre Aufgaben mit der erforderlichen Sorgfalt ausführen, um Schäden für den Arbeitgeber zu vermeiden. Dies schließt die Pflicht ein, Maschinen und Arbeitsmittel sorgsam zu behandeln und Sicherheitsvorschriften zu beachten.

Anzeigepflicht bei Krankheit: Bei einer Arbeitsunfähigkeit ist der Arbeitnehmer verpflichtet, den Arbeitgeber unverzüglich zu informieren. Eine ärztliche Bescheinigung muss in der Regel spätestens am vierten Krankheitstag vorgelegt werden, kann aber auch früher verlangt werden.

Wettbewerbsverbot: Während des Arbeitsverhältnisses dürfen Arbeitnehmer nicht in direktem Wettbewerb zum Arbeitgeber stehen, es sei denn, dies ist ausdrücklich vertraglich erlaubt. Für bestimmte Positionen kann ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot vereinbart werden, welches auch nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses gilt.

Einhaltung von Arbeitszeiten: Arbeitnehmer sind verpflichtet, die vereinbarten Arbeitszeiten einzuhalten und Pünktlichkeit zu gewährleisten. Unentschuldigtes Fehlen oder zu spätes Erscheinen kann arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Meldepflicht bei Nebentätigkeiten: Arbeitnehmer müssen eine Nebentätigkeit, sofern sie während des bestehenden Arbeitsverhältnisses ausgeführt wird, dem Arbeitgeber melden. Nebentätigkeiten dürfen nicht gegen die Interessen des Arbeitgebers verstoßen oder zu einer Beeinträchtigung der Arbeitsleistung führen.

Bedeutung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Die Einhaltung der Arbeitnehmerpflichten gewährleistet ein geregeltes Arbeitsverhältnis und trägt zu einem harmonischen Betriebsklima bei. Verstöße gegen diese Pflichten können schwerwiegende arbeitsrechtliche Konsequenzen haben, wie Abmahnungen, Kündigungen oder Schadensersatzforderungen.

Zusammenfassung

Arbeitnehmerpflichten sind ein zentraler Bestandteil jedes Arbeitsverhältnisses. Sie stellen sicher, dass der Arbeitnehmer seine Aufgaben ordnungsgemäß erfüllt und die Interessen des Arbeitgebers wahrt. Durch klare Regelungen im Arbeitsvertrag und die Beachtung gesetzlicher Vorschriften lassen sich Missverständnisse und Konflikte im Arbeitsalltag vermeiden.