Kutschersitz: Eine atemerleichternde Stellung

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Der Kutschersitz ist eine Körperhaltung, um die eigene Atmung zu erleichtern. Dies kann bei akuter und chronischer Atemnot eine hilfreiche, lebensrettende Maßnahme sein. Die ursprüngliche Bezeichnung kommt von den früheren Kutschern, die nach einem langen Tag mithilfe dieser entspannten Sitzstellung beim Kutschen entspannen konnten.

Wie wird der Kutschersitz ausgeführt?

Der Name verrät schon, dass hierzu gesessen werden muss, entweder auf einer Bank, einem Stuhl, Hocker oder Bettrand. Beim Sitzen müssen die Ellbogen auf den Knien abgestützt werden, dabei sollte das Gefühl entstehen, dass das Körpergewicht auf die Arme abgegeben wird und der Schultergürtel entlastet ist. Alternativ können auch Arme und der Kopf auf einem Tisch abgelegt werden.

Um die Atmung so frei wie möglich zu haben, sollten Jacken, Knöpfe an Hosen oder ähnliches, wenn möglich geöffnet sein. Jetzt kann entspannt in den Bauch ein- und ausgeatmet werden und um die Ausatmung zu verlängern, kann hier die Lippenbremse angewendet werden.

Der Kutschersitz kann so lange gemacht werden, bis die Atmung sich beruhigt und normalisiert hat.

Techniken während des Kutschersitzes

Die Lippenbremsen sind eine effektive Atemtechnik für eine entspannte Atmung. Hierzu muss durch die Nase tief eingeatmet werden und beim Ausatmen durch den Mund die Lippen locker geschlossen werden. Das führt dazu, dass der austretende Luftstrom erst abgebremst wird und so sich die Atemwege erweitern und der Ausatmungsprozess verlängert.

Eine weitere Technik, falls es keine geeignete Möglichkeit für den Kutschersitz gibt, ist die Torwartstellung. Hier kniet man leicht in der Hocke, mit den Händen auf den Oberschenkeln. Der Oberkörper ist leicht nach vorne gebeugt und durch diese Stellung wird sich der Brustkorb weit öffnen und die Atmung sich verbessern.

Fazit

Mit dem Kutschersitz können betroffene Personen bei Atemnot sofort Maßnahmen ergreifen. Aber auch Pflegebetreuer oder -personal können mit diesem Wissen und einfachen Handgriffen schnell Erste Hilfe leisten.

Quelle: PARI, Leichter Atmen, Asthma.de, Lungenliga