Wie wird KI im Recruiting genutzt?

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Robot-Recruiting bezeichnet den Einsatz von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz in Form digitaler Tools und Softwarelösungen im Personalwesen. Dabei werden zentrale Aufgaben im Recruiting automatisiert und digitalisiert, wodurch die Suche und Auswahl geeigneter Kandidaten effizienter, schneller und objektiver gestaltet werden kann.

  • Analyse von Bewerbungsunterlagen: Die Software filtert relevante Soft Skills, Weiterbildungen und Fachkenntnisse automatisch heraus.
  • Dialog mit Bewerbern: Erste Anfragen potenzieller Kandidaten können über Chatbots erfolgen, die schnelle Auskünfte zu Karrierefragen und Bewerbungsprozessen geben.
  • Active Sourcing: Anhand eines zuvor definierten Anforderungsprofils durchsuchen Algorithmen Lebenslaufdatenbanken und Netzwerke gezielt nach passenden Kandidaten.

Vorteile des Robot-Recruitings

  • Neutralität: KI-gestützte Auswahlverfahren basieren ausschließlich auf objektiven Kriterien, wodurch unbewusste Vorurteile reduziert und die Vielfalt im Unternehmen gefördert wird.
  • Zeitersparnis: Automatisierte Prozesse beschleunigen das Recruiting erheblich. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels können Personalabteilungen dadurch Kapazitäten für andere strategische Aufgaben gewinnen.
  • Treffsicherheit: Durch intelligente Matching-Verfahren werden nur jene Bewerber identifiziert, deren Profile den Anforderungen genau entsprechen.

Rechtliche Anforderungen und Herausforderungen

Informationspflicht nach DSGVO

Unternehmen sind verpflichtet, Bewerber:innen gemäß Art. 12, 13 und 14 DSGVO umfassend über die Verarbeitung ihrer Daten zu informieren. Dies umfasst nicht nur den Hinweis auf den Einsatz von KI, sondern auch aussagekräftige Informationen zur Funktionsweise der eingesetzten Algorithmen sowie deren Auswirkungen auf den Bewerbungsprozess.

Rechtmäßige Verarbeitung und Erforderlichkeit

Für eine rechtmäßige Verarbeitung muss stets eine geeignete Rechtsgrundlage vorliegen. Im Beschäftigungskontext kann die Verarbeitung nach Art. 6 Abs. 1 lit. b) DSGVO i.V.m. Art. 88 DSGVO und § 26 BDSG erfolgen, wenn sie für die Begründung des Arbeitsverhältnisses erforderlich ist. Nur wenn keine milderen Alternativen verfügbar sind und die Interessen von Arbeitgeber und Bewerber:innen ausgewogen berücksichtigt werden, kann die Verarbeitung als gerechtfertigt gelten.

Grenzen der automatisierten Entscheidungsfindung

Automatisierte Entscheidungsprozesse unterliegen gemäß Art. 22 DSGVO engen Einschränkungen. Bewerber:innen haben das Recht, dass keine Entscheidungen, die erhebliche rechtliche oder persönliche Auswirkungen haben, ausschließlich auf automatisierten Prozessen beruhen. Dies bedeutet, dass KI-basierte Systeme zwar bei der Vorauswahl helfen dürfen, die endgültige Entscheidung jedoch durch einen Menschen erfolgen muss.

Quellen: Robot Recruiting: Personalbeschaffung mit Künstlicher Intelligenz, Robot Recruiting: Definition, Aufgaben + Vor- und Nachteile, Robot Recruiting: Vorteile & Grenzen von KI im Recruiting, KI im Recruiting: Chancen & Datenschutz-Risiken für Unternehmen