Überflutungsnachweis – Schutz bei Starkregen
Der Überflutungsnachweis gemäß DIN 1986-100 ist ein wesentliches Element in der Planung von Entwässerungssystemen in Deutschland. Insbesondere soll gewährleistet werden, dass Grundstücke auch bei starken Regenereignissen nicht unkontrolliert überflutet werden. Die Norm umfasst Richtlinien und Berechnungsverfahren, die sicherstellen sollen, dass Grundstücke ausreichend gegen Überflutung geschützt sind, indem sie zeigen, wie Regenwasser effektiv verwaltet werden kann, um Schäden zu minimieren.
Normen des Überflutungsnachweises
Nach DIN 1986-100 ist es erforderlich, dass der Überflutungsnachweis die Differenz zwischen der Wassermenge eines mindestens 30-jährlichen Regenereignisses und dem eines 2-jährlichen Bemessungsregens schadlos auf dem Grundstück zurückhalten kann. Für Grundstücke über 800 m² abflusswirksamer Fläche ist ein solcher Nachweis verpflichtend.
Die Norm integriert europäische Standards wie die DIN EN 752, die Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden betrifft, und die DIN EN 12056 für Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden. Ergänzend dazu kommen Arbeitsblätter wie DWA-A 117, DWA-A 118 und DWA-A 138, die spezifische Anforderungen für verschiedene Anwendungsfälle definieren.
Besonderheiten beim Überflutungsnachweis
Für kleinere Grundstücke mit einer abflusswirksamen Fläche bis zu 800 m² ist oft kein Überflutungsnachweis erforderlich, es sei denn, lokale Behörden stellen spezifische Anforderungen aufgrund der geografischen oder hydrologischen Bedingungen des Standorts. Bei größeren Flächen oder bei Grundstücken in Hanglagen werden oft detaillierte hydraulische Simulationen und Abflusssimulationsmodelle zur Berechnung und zum Nachweis herangezogen.
Die Durchführung eines Überflutungsnachweises berücksichtigt auch Maßnahmen wie Versickerungsanlagen und Rückhaltesysteme, um die Entwässerungskapazität zu optimieren und Überlastungen des Kanalnetzes zu vermeiden. Dies ist besonders wichtig, um zu verhindern, dass während extrem starker Niederschläge Schäden entstehen.
Fazit
Zusammenfassend ist der Überflutungsnachweis ein kritischer Bestandteil der städtebaulichen Planung und Entwässerungssystemgestaltung, der eine zentrale Rolle spielt, um die Resilienz von urbanen und suburbanen Gebieten gegenüber Starkregenereignissen zu erhöhen.
Quelle: Bauformeln, Sieker, ACO
