Inhaltsverzeichnis
- Der PDCA-Zyklus: Ein Überblick
- Anwendung des PDCA-Zyklus in der IT-Sicherheit
- Normen und Richtlinien
- Fazit
Der PDCA-Zyklus: Ein Überblick
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik beschreibt den PDCA-Zyklus als den Lebenszyklus des gesamten Sicherheitsprozesses – zwar im Kontext der Informationssicherheit, aber dennoch ist diese Methodik themen- und branchenübergreifend anwendbar (z. B. auch im Bereich des allgemeinen Qualitäts- oder im Speziellen des Umweltmanagements). Dabei besteht der PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) stets aus vier Stufen und ist aufgrund seines iterativen Charakters besonders beliebt in der Sicherheitstechnik:
Plan: Identifizierung von Verbesserungsbereichen und Entwicklung eines Aktionsplans.
Do: Umsetzung des Plans und Sammlung von Daten zur Leistungsmessung.
Check: Analyse der Daten und Überprüfung der Wirksamkeit des Plans.
Act: Anpassung und Optimierung des Plans basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen.
Dieser Zyklus kann je nach Bedarf beliebig oft wiederholt werden. Wobei sich in der Praxis meist ein einjähriges Prüfungsintervall etabliert hat. Denkbar ist jedoch auch, bestimmte Teilaspekte, wie IT-Infrastruktur oder Cybersecurity-Maßnahmen einer wiederkehrenden Prüfung zu unterziehen. Das unterstreicht, dass der PDCA-Zyklus besonders im Bereich der IT-Sicherheit ein hohes Wirkungspotenzial aufweist.
Anwendung des PDCA-Zyklus in der IT-Sicherheit
Aufgrund der rasanten Weiterentwicklung der Digitalisierung, dem flächendeckenden Einsatz unterschiedlichster IT-Infrastrukturen sowie dem dynamischen Wandel von Tools, Software und Betriebssystemen sieht sich die IT-Sicherheit konstant neuen Herausforderungen gegenüber. Oft sind künftige Schwachstellen durch übliches Qualitätsmanagement und herkömmliche Kontrollmechanismen nicht eindeutig zu ermitteln. Um die Wirksamkeit der eigenen IT-Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich zu gewährleisten, kann der PDCA-Zyklus speziell in diesem Bereich vermehrt zum Einsatz kommen. Ein entsprechender vierstufiger Ansatz könnte diesbezüglich folgendermaßen aussehen:
Plan: Identifizieren Sie Schwachstellen in der IT-Sicherheit, definieren Sie Ziele und entwickeln Sie Strategien zur Risikominderung.
Do: Implementieren Sie Sicherheitsmaßnahmen, wie Firewalls, Antivirenprogramme und Verschlüsselungstechnologien.
Check: Überwachen Sie die Systeme kontinuierlich auf Anomalien und überprüfen Sie die Wirksamkeit der implementierten Maßnahmen.
Act: Optimieren Sie die Sicherheitsstrategien basierend auf den Analyseergebnissen und bereiten Sie das Team auf zukünftige Herausforderungen vor.
Bei komplexen IT-Sicherheitssystemen ist es zwingend notwendig für einzelne Bestandteile alleinstehende PDCA-Zyklen zu entwickeln – z. B. im Rahmen der Security Awareness, einzelner Abwehrmaßnahmen gegen Cybersecurity, bei Datenmanagementsystemen et cetera.
Ziele
Grundsätzlich verfolgt eine PDCA-zyklische Optimierung stets Ziele des Qualitätsmanagements und damit einhergehend der Risikominimierung. Damit ergeben sich folgende PDCA-Zielsetzungen:
- Kontinuierliche Verbesserung: Der PDCA-Zyklus ermöglicht eine ständige Überwachung und Optimierung der IT-Sicherheitsstrategien.
- Risikominderung: Durch die systematische Identifizierung und Behandlung von Sicherheitslücken können Risiken minimiert werden.
- Compliance: Der Zyklus hilft dabei, gesetzliche und regulatorische Anforderungen kontinuierlich zu erfüllen.
Herausforderungen
Aber die Etablierung einer wiederkehrenden PDCA-Prüfung stellt auch zusätzliche Anforderungen an die IT-Abteilung, verwendete Hard- und Software sowie die allgemeine IT-Infrastruktur. Vor allem bei der Integration in bestehende Arbeitsabläufe und Prüfvorgänge traten in der Praxis oft folgende Herausforderungen auf:
- Komplexität der IT-Systeme: Die ständige Evolution von Technologien und Cyberbedrohungen erschwert die Implementierung des PDCA-Zyklus.
- Ressourcenmangel: Oftmals fehlen die notwendigen Ressourcen, sowohl in Bezug auf Fachkräfte als auch Technologie, um den Zyklus effektiv umzusetzen.
- Widerstand gegen Veränderungen: In manchen Organisationen kann es Widerstände gegen die Implementierung neuer Prozesse geben.
- Bürokratischer Mehraufwand: Nur durch stichhaltige Dokumentation und einem damit verbundenen erhöhten Verwaltungsaufwand kann eine Plan-Do-Check-Act-Strategie erfolgreich sein.
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Normen und Richtlinien
Die DIN ISO/IEC 27001 befasst sich mit dem Schutz von Informationssicherheitsmanagementsystemen (ISMS) und hat PDCA-zyklische Methoden als methodische Grundlage.
Das internationale Cybersecurity Framework des NIST (National Institute of Standards and Technology) hat ein ähnlich zyklisches Vorgehen adaptiert und bietet Richtlinien zur Identifizierung, Schutz, Erkennung, Reaktion und Wiederherstellung von IT-Systemen, das wie folgt aussieht:
Identifiy → Protect → Detect → Respond → Recover
Fazit
Die Integration des PDCA-Zyklus in die IT-Sicherheit ermöglicht es Unternehmen, ihre Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich zu überwachen, zu bewerten und zu verbessern. Trotz der Herausforderungen, wie der Komplexität der IT-Systeme und dem Mangel an Ressourcen, bieten gängige Methoden und Frameworks wie ISO/IEC 27001 und das NIST Cybersecurity Framework solide Grundlagen für die Implementierung dieses zyklischen Ansatzes.
Durch eine systematische und wiederkehrende Anwendung des PDCA-Zyklus können Unternehmen nicht nur ihre IT-Sicherheit stärken, sondern auch ein resilientes Sicherheitsumfeld schaffen, das in der Lage ist, sich an die sich ständig verändernde Cyberbedrohungslandschaft anzupassen. Dabei musst dennoch erwähnt werden, dass eine Implementierung eines zyklischen Kontroll- und Verbesserungssystem nie einen hundertprozentigen Schutz vor Cyberkriminalität liefern kann. Dennoch lassen sich mit deren Hilfe potenzielle Risikofaktoren frühzeitig erkennen und Schäden sowie Haftungsfälle reduzieren oder gänzlich vermeiden.
Quellen: Sicherheitsmanagement BSI, NIST, https://der-prozessmanager.de