Inhaltsverzeichnis
- Was ist kommunale Wärmeplanung? – Wärmeplanungsgesetz und Methodik
- Die Bedeutung der kommunalen Wärmeplanung zur Erreichung nationaler Klimaschutzziele
- Herausforderungen und Lösungsansätze: Wärmeplan, Förderung und Finanzierung
- Fazit – Wärmepläne für eine unabhängige und nachhaltige Zukunft
Was ist kommunale Wärmeplanung? – Wärmeplanungsgesetz und Methodik
Kommunale Wärmeplanung ist ein strategischer Prozess, bei dem Städte und Gemeinden ein Konzept für die lokal-regionale Wärmeversorgung entwickeln – mit dem Wärmeplanungsgesetz („Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze“) wurde nun der Grundstein für eine rechtliche Pflicht dazu gelegt. Dieses Gesetz berücksichtigt verschiedene energetische Aspekte, wie die Reduzierung des Energieverbrauchs, die Nutzung erneuerbarer Energiequellen und die Optimierung der bestehenden Wärme- und Energie-Infrastruktur. Ziel ist es, eine nachhaltige, effiziente und kosteneffektive Wärmeversorgung zu gewährleisten – und dazu sind kommunale Wärmeplanung samt individuell erstellen Wärmeplänen Schlüsselelement.
→ Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen setzt dem Projekt „Kommunale Wärmeplanung“ noch die Konnotation „für eine deutschlandweit zukunftsfest und bezahlbare Wärmeversorgung“. Damit unterstreichen die Verantwortlichen, was hinter dem Konzept steht: Größere Unabhängigkeit von Wärmezulieferern, Kostenreduzierung bei eigenen Versorgungsnetzen und die zukunftsträchtige Fokussierung auf erneuerbare Energien. Schlüsselwort hierbei ist „zukunftsfest“, im Sinne von krisensicher, auf die eigenen Energieressourcen ausgelegt und nachhaltig.
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Die Bedeutung der kommunalen Wärmeplanung zur Erreichung nationaler Klimaschutzziele
Mit über 50 Prozent Anteil am gesamten Endenergieverbrauch ist die Wärmeversorgung in Deutschland einer der Hauptverursacher des CO2-Ausstoßes. Das rührt daher, dass rund 80 Prozent der Wärmeenergie durch fossile Brennstoffe geliefert wird – und diese wiederrum größtenteils importiert werden. Diese Importe haben sich aufgrund geopolitischer Krisen in den letzten 24 Monaten erheblich verteuert – was letztendlich auch bei jedem Endverbraucher deutlich spürbar wurde.
Wie der Titel „Kommunale Wärmeplanung“ bereits deutlich macht, sieht der Bund in Relation zur Bundesebene eine Mikroebene als Schlüsselfaktor. Denn die Anforderungen und Bedürfnisse einer jeden Region an die Wärmeversorgung sind gleichsam wie die infrastrukturellen und finanziellen Voraussetzungen grundverschieden. Und ein ganz entscheidender Punkt dabei ist es, anhand von Wärmeplänen den Ist-Zustand zu ermitteln sowie mit einem maßgeschneiderten Maßnahmenpaket die effizienteste Lösung zu forcieren.
Deshalb ist die Wärmeplanung auf kommunaler Ebene aus mehreren Gründen von entscheidender Bedeutung:
- Klimaschutz: Durch die Reduzierung des Energieverbrauchs und den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien trägt die kommunale Wärmeplanung maßgeblich zum regionalen und als ganzheitliches Projekt zum nationalen Klimaschutz bei.
- Energieeffizienz: Eine durch Wärmeplan optimierte Wärmeversorgung führt zu einem geringeren Energieverbrauch und somit zu niedrigeren Kosten für die Bürgerinnen und Bürger – je nach Region könnte es zu nicht unerheblichen Preissenkungen kommen.
- Lokale Wertschöpfung: Die Nutzung lokaler Energiequellen und Technologien fördert die regionale Wirtschaft, schafft Arbeitsplätze und verkürzt die Lieferketten.
- Versorgungssicherheit: Eine gut geplante Wärmeversorgung ist weniger anfällig für externe Einflüsse wie beispielsweise Preisschwankungen bei fossilen Brennstoffen.
Herausforderungen und Lösungsansätze: Wärmeplan, Förderung und Finanzierung
Die Umsetzung einer kommunalen Wärmeplanung ist mit verschiedenen Herausforderungen verbunden. Dazu gehören technische, finanzielle und regulatorische Hürden. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, sind innovative Lösungsansätze gefragt:
- Technologische Innovationen: Die Entwicklung und Integration neuer Technologien, wie Wärmepumpen, Fernwärmenetze oder solarthermische Anlagen, sind entscheidend.
- Finanzierung und Förderung: Kommunen benötigen Zugang zu finanziellen Ressourcen und Förderprogrammen, um die notwendigen Investitionen tätigen zu können.
- Bürgerbeteiligung: Die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in den Planungsprozess ist essentiell, um Akzeptanz und Unterstützung für die Maßnahmen zu gewährleisten.
- Politische Rahmenbedingungen: Klare gesetzliche Vorgaben und Anreizsysteme sind notwendig, um die Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung zu fördern.
Vor allem in puncto Förderung ergriff der Bund Initiative: Verbesserte Förderung für kommunale Wärmepläne lobte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bereits Anfang November 2022 aus, das wurde anhand der Novelle der Kommunalrichtlinie möglich gemacht. Darin wurde ein neuer Förderschwerpunkt auf die Kommunale Wärmeplanung im Allgemeinen und im Speziellen auf die Erstellung von Wärmeplänen gelegt.
Bis zum 31.12.2023 konnten Kommunen und Regionalverwaltungen dadurch bis zu 90 Prozent Förderzuschuss auf die Erstellung eines Wärmeplans bekommen – in Sonderfällen sogar bis zu 100 Prozent. Ab dem 1. Januar 2024 wurden diese Zuschüsse auf 60 Prozent – bzw. 80 Prozent bei finanzschwachen Kommunen – gekürzt. (Vgl. hierzu „Verbesserte Förderung für kommunale Wärmepläne“)
Fazit – Wärmepläne für eine unabhängige und nachhaltige Zukunft
Die kommunale Wärmeplanung ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren und resilienteren Zukunft. Sie bietet die Möglichkeit, die Wärmeversorgung auf lokaler Ebene zu verändern, zu stabilisieren und nicht zuletzt zu vergünstigen. Sie kann darüber hinaus einen wichtigen Beitrag dazu liefern, den Energieverbrauch zu reduzieren und den Klimaschutz voran zu bringen.
Trotz der Herausforderungen, die mit der Erstellung eines Wärmeplans, bzw. eines individuell ausgearbeiteten Konzepts zur jeweiligen kommunalen Wärmeplanung verbunden sind, bieten sich durch innovative Technologien, finanzielle Förderungen und die aktive Einbindung der Bürgerinnen und Bürger große Chancen für Städte und Gemeinden, ihre Energieversorgung zukunftsfähig zu gestalten.
Quellen: Wärmeplanungsgesetz, Verbesserte Förderung für kommunale Wärmepläne