Mobility-Hubs: Schlüssel zu nachhaltiger Mobilität
23.11.2023 | J. Morelli – Online Redaktion, Forum Verlag Herkert GmbH
In einer Welt, die sich zunehmend auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz konzentriert, gewinnen Mobility-Hubs immer mehr an Bedeutung. Sie sind ein zentraler Bestandteil moderner Mobilitätskonzepte, die darauf abzielen, Verkehr effizienter, umweltfreundlicher und benutzerfreundlicher zu gestalten. In diesem Artikel werden wir die Vorteile von Mobility-Hubs für nachhaltige Mobilitätskonzepte untersuchen und gleichzeitig ihre Herausforderungen und Grenzen betrachten.Inhaltsverzeichnis
- Was sind Mobility-Hubs?
- Vorteile von Mobility-Hubs
- Herausforderungen und Grenzen
- Fazit: Free-Flow-Parking, ein Anfang?
Was sind Mobility-Hubs?
Mobility-Hubs sind zentral gelegene Punkte, an denen verschiedene Verkehrsmittel und -dienste zusammenlaufen. Sie bieten meist Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrradverleih, Carsharing, E-Scootern und manchmal auch zu Einrichtungen wie Paketstationen oder Ladeinfrastrukturen für Elektrofahrzeuge. Ihr Ziel ist es, den Übergang zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln nahtlos und effizient zu gestalten.
Vorteile von Mobility-Hubs
- Förderung des multimodalen Transports: Mobility-Hubs erleichtern die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel für eine Reise. Dadurch kann Verkehrsaufkommen verteilt und in einzelnen Verkehrskanälen reduziert und die Verkehrseffizienz erhöht werden.
- Reduzierung des CO2-Ausstoßes: Durch die Förderung von öffentlichen Verkehrsmitteln und umweltfreundlichen Transportoptionen wie Fahrrädern und E-Scootern tragen Mobility-Hubs dazu bei, den CO2-Ausstoß zu verringern.
- Verbesserung der städtischen Mobilität: In städtischen Gebieten, wo Platz und Zugänglichkeit oft begrenzt sind, bieten Mobility-Hubs eine kompakte Lösung, die verschiedene Verkehrsmittel und -dienste bündelt und so die städtische Mobilität verbessert.
Unterstützung der lokalen Wirtschaft
Mobility-Hubs können die lokale Wirtschaft unterstützen, indem sie die Erreichbarkeit von Geschäften und Dienstleistungen verbessern und neue Geschäftsmöglichkeiten schaffen. Gleichzeitig sind Mobility-Hub-Pilotprojekte meist so konzipiert, dass es bereits an Ort und Stelle wichtige Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf gibt. D. h. neben allen verkehrstechnischen Möglichkeiten sollen sie auch einen Ort sozialer Begegnung darstellen.
Dennoch lassen sich Mobility-Hubs meist nicht einfach so aus der Erde stampfen. Dem Ganzen geht jahrelanges Planen, komplizierte Kalkulation und die Suche nach dem passenden Standort voraus.
Besonders attraktiv erscheinen dabei Quartierslösungen, denn sie bringen alle notwendigen Voraussetzungen für einen „erfolgreichen“ Mobility-Hub mit: Meist große Anwohnerzahl, städtisches Umfeld, nahegelegene Geschäfte, oft moderne Infrastruktur und zusätzliche Möglichkeiten, die Ladeinfrastruktur auszubauen. Einziges Manko könnte der Platz darstellen, falls nicht von Beginn des Bauprojekts mit einem entsprechenden Mobilitätsknotenpunkt geplant wird.
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Herausforderungen und Grenzen
- Hohe Anfangsinvestitionen: Die Einrichtung von Mobility-Hubs erfordert erhebliche Anfangsinvestitionen, insbesondere in Bezug auf Infrastruktur und Technologie.
- Bedarf an Koordination: Die erfolgreiche Umsetzung von Mobility-Hubs setzt eine enge Koordination zwischen verschiedenen Verkehrsanbietern, Kommunen und anderen Stakeholdern voraus.
- Zugänglichkeitsprobleme: Nicht alle Bevölkerungsgruppen haben gleichermaßen Zugang zu den in Mobility-Hubs angebotenen Diensten, was zu sozialen Ungleichheiten führen kann.
- Stellplatzmanagement: Um beispielsweise vom Kfz auf ein anderes Fortbewegungsmittel überzuwechseln, benötigen Mobility-Hubs ausreichend Stellplätze, um erhöhte Verkehrsaufkommen zu bewältigen. Schaffen sie das nicht, kann durch einen Stau im „Hub“ ein ganzer Verkehrssektor ins Stocken geraten.
Technologische Herausforderungen
Die Integration verschiedener Verkehrssysteme und -dienste in einem nahtlosen digitalen Erlebnis kann technologisch herausfordernd sein. Denn Kernpunkt des Ganzen ist eine weitrechende Technologisierung und damit einhergehend ein Verzicht auf Schranken, Tickets und Münzautomaten. So wird der Nutzer bei der Einfahrt per Kamera automatisch anhand des Kfz-Kennzeichens registriert – Zahlungsmöglichkeiten gibt es via Terminal, Smartphone oder Kredit- und Debitkarte.
Gleichzeitig bieten Mobility-Hubs großes Potenzial, die Mobilitätswende in Richtung alternative Antriebe voranzubringen. Durch kostenlose Ladesäulen, sei es für E-Bikes, E-Roller oder E-Fahrzeuge werden zusätzliche Anreize für Eigentümer und Besitzer geliefert. Oft enthalten derartige Konzepte auch einen Service-Point, an dem beispielsweise Reifen aufgepumpt oder Wechselschläuche erworben werden können.
Fazit: Free-Flow-Parking, ein Anfang?
Mobility-Hubs sind ein vielversprechender Ansatz zur Förderung nachhaltiger Mobilitätskonzepte. Sie bieten zahlreiche Vorteile, wie die Reduzierung des CO2-Ausstoßes, die Verbesserung der städtischen Mobilität und die Unterstützung der lokalen Wirtschaft. Gleichzeitig müssen Herausforderungen wie hohe Anfangsinvestitionen, Koordinationsbedarf und Zugänglichkeitsprobleme angegangen werden, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Aber insgesamt stellen Mobility-Hubs einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und effizienteren Mobilitätszukunft dar.
In der Theorie gut umsetzbar, zeigen sich in der Praxis die Knackpunkte eines Hub-Konzepts deutlich. Eine kostengünstigere und platzsparende Lösung könnte es daher sein, derzeit wenige genutzte Parkräume und –flächen durch Modernisierungen für Kunden attraktiver zu gestalten.
Einen ersten Dominostein für einen zukünftigen Mobility-Hub, stellen Kameraparkanlagen, auch Free-Flow-Parking genannt, dar. Diese beinhalten bereits einen komplett automatisierten Parkprozess mit möglichst wenigen Barrieren. Anhand der Kfz-Kennzeichenerkennung können Ankunfts- und Abfahrtszeit erfasst und via App oder Benutzerkonto (Dauerparker) digital bezahlt werden.
Quellen: "Magazin QUARTIER"