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"Was gehört zur Thromboseprophylaxe? – Maßnahmen und Ziele"


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Was gehört zur Thromboseprophylaxe? – Maßnahmen und Ziele

© tibanna79 – stock.adobe.com

Thrombosen, also Störungen des Blutflusses durch intravasale Gerinnsel (Thromben), können eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit darstellen. Eine geeignete Thromboseprophylaxe ist daher wichtig, um das Thromboserisiko zu minimieren. Doch welche prophylaktischen Maßnahmen eignen sich, wann sollten sie eingesetzt werden und welche Risikofaktoren sind zu beachten?

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist eine Thromboseprophylaxe?
  2. Wann ist eine Thromboseprophylaxe notwendig?
  3. Warum ist die Thromboseprophylaxe wichtig?
  4. Welche Risikofaktoren beeinflussen die Entstehung einer Thrombose?
  5. Was kann man vorbeugend gegen Thrombose tun? – Maßnahmen
  6. Wie lange und oft sollte die Thromboseprophylaxe erfolgen?
  7. Zusammenfassung

Was ist eine Thromboseprophylaxe? – Definition

Die Thromboseprophylaxe umfasst alle medikamentösen und nichtmedikamentösen Maßnahmen zur Vorbeugung von Thromben. Das sind Blutgerinnsel, die sich in einem Blutgefäß bilden und es verstopfen können. Das wiederum kann zu strukturellen Hautschäden, Geschwüren oder einer Lungenembolie führen.

Damit es nicht so weit kommt, wird insbesondere bei größeren operativen Eingriffen eine Thromboseprophylaxe durchgeführt. Doch wann genau sind prophylaktische Maßnahmen zur Thrombose sinnvoll?

Wann ist eine Thromboseprophylaxe notwendig?

Eine Thromboseprophylaxe ist in verschiedenen Situationen notwendig, wie etwa:

  • Bei längerer Immobilität (zum Beispiel nach Operationen oder bei Bettlägerigkeit)
  • Nach orthopädischen Eingriffen (vor allem an Hüfte und Knie)
  • Auf Langstreckenflügen oder langen Reisen
  • Während der Schwangerschaft und nach der Entbindung
  • Bei bestimmten Grunderkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Krebserkrankungen

Warum ist die Thromboseprophylaxe wichtig? – Ziele

Die Thromboseprophylaxe zielt in erster Linie darauf ab, die Entstehung einer Thrombose zu verhindern. Sie umfasst jedoch weitaus mehr Ziele in Bezug auf die pflegebedürftige Person, insbesondere:

  • Erhaltung des Wohlbefindens
  • Vermeidung von Schmerzen
  • Verbesserung des venösen Rückstroms
  • Vermeidung von Komplikationen durch Immobilität
  • Reduzierung des Risikos einer Lungenembolie
  • Vermeidung von Folgeschäden wie dem postthrombotischen Syndrom

Um diese Ziele zu erreichen, müssen alle potenziellen Risikofaktoren, die eine Thromboseprophylaxe erforderlich machen, bekannt sein.

Welche Risikofaktoren beeinflussen die Entstehung einer Thrombose?

Um die Entstehung eines Thrombus zu verhindern und rechtzeitig prophylaktische Maßnahmen zu ergreifen, sollte das Pflegepersonal auf folgende Risikofaktoren achten:

Mögliche Ursache eines Thrombus Dazugehörige Risikofaktoren
Verlangsamter Blutfluss
  • Bettruhe
  • Bewegungsmangel
  • Lähmung
  • Gips/Schiene
  • Schmerzbedingte Schonhaltung
  • Starker Flüssigkeitsmangel/hoher Flüssigkeitsverlust
  • Krankhafte Zellvermehrung
  • Herzinsuffizienz
  • Chronische venöse Insuffizienz
Schädigung der Gefäßwand
  • Traumatisch (Verletzung, Quetschung, Operation)
  • Degenerativ (altersbedingte Veränderungen, Krampfadern)
  • Entzündlich (Venenentzündung)
Erhöhte Gerinnungsneigung
  • Bestimmte Medikamente (etwa Cortison, Ovulationshemmer)
  • Vermehrte Gerinnungsfaktoren (umfangreiche Operationen, Verletzungen mit starker Gewebszerstörung, Verbrennungen)
  • Angeborene Gerinnungsstörungen

Hinzu kommen diese Risikofaktoren:

  • Fortgeschrittenes Alter (über 65 Jahre)
  • Hohes Körpergewicht
  • Hormonelle Veränderungen (Ovulationshemmer, Schwangerschaft, Wochenbett)
  • Einnahme hormoneller Verhütungsmittel
  • Rauchen
  • Frühere Thrombosen/Embolien
  • Schwere Infektionskrankheiten
  • Sepsis (Blutvergiftung)

Anhand dieser Risikofaktoren lassen sich bereits geeignete pflegerische Maßnahmen zur Thromboseprophylaxe ableiten.

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Was kann man vorbeugend gegen Thrombose tun? – Maßnahmen

Zur Thromboseprophylaxe eignen sich, je nach medizinischer Vorgeschichte und Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten, unterschiedlichste Maßnahmen. Grundsätzlich kommen beispielsweise diese Methoden infrage:

Medikamentöse Thromboseprophylaxe

Die medikamentöse Prophylaxe erfolgt hauptsächlich mit gerinnungshemmenden Substanzen wie:

  • Heparin (Spritzen)
  • Direkte orale Antikoagulanzien (DOAK)
  • Vitamin-K-Antagonisten (zum Beispiel Phenprocoumon/Marcumar)

Die Verabreichung erfolgt je nach Präpara meist subkutan oder oral. Ebenfalls möglich sind Infusionen mit Dextranen, die die Fließeigenschaft des Blutes verbessern.

Physikalische Maßnahmen

  • Frühe Mobilisation nach Operationen
  • Regelmäßige Bewegungsübungen (Venengymnastik etc.)
  • Hochlagerung der Beine um 20°
  • Ausstreichen der Venen bei der Körperpflege (Beine mit einer Hand anheben und mit sanftem Druck herzwärts ausstreifen)
  • Kompressionsstrümpfe oder -verbände im Krankenhaus
  • Reisestrümpfe bei längeren Flugreisen (über vier Stunden)

Bewegungsübungen zur Mobilisation

Im Bett Im Sitzen
  • Fußwippen (Plantarflexion und Dorsalextension)
  • Kreisende Fußbewegungen
  • Anspannen der Beinmuskulatur
  • Fußkreisen
  • Abwechselndes Anheben der Fersen und Zehen
  • „Marschieren“ im Sitzen

Hilfsmittel

Kompressionsstrümpfe sind ein wichtiges Hilfsmittel in der Thromboseprophylaxe. Sie üben Druck auf die Beinvenen aus und unterstützen so den Blutfluss zum Herzen. Je nach Bedarf gibt es verschiedene Arten der Strümpfe, etwa medizinische Kompressionsstrümpfe für den stationären Bereich und Reisestrümpfe für Langstreckenflüge.

Weitere gängige Hilfsmittel zur Thromboseprophylaxe sind unter anderem Fußpumpen, Antithrombose-Kissen und Bewegungshilfen wie Gehstöcke oder Rollatoren. Sie alle werden größtenteils ergänzend zu anderen Maßnahmen wie Kompressionsstrümpfen, Bewegungsübungen und gegebenenfalls medikamentöser Prophylaxe eingesetzt.

→ Die Auswahl der Hilfsmittel sollte immer in Absprache mit dem medizinischen Fachpersonal erfolgen und auf die individuelle Situation der zu behandelnden Person abgestimmt sein.

All diese Maßnahmen können beispielsweise im Rahmen eines internen Pflegestandards festgehalten werden. Diese Leitlinien unterstützen die Beschäftigten bei der Pflegeplanung und sichern eine gleichbleibende Pflegequalität.

Wie lange und oft sollte die Thromboseprophylaxe erfolgen?

Die Häufigkeit und Dauer der Thromboseprophylaxe richtet sich nach der individuellen Risikosituation und dem Anlass der prophylaktischen Maßnahmen.

  • Bei Operationen: Beginn präoperativ, Fortführung bis zur vollständigen Mobilisation
  • Bei Langstreckenflügen: Während des gesamten Fluges und einige Stunden danach
  • Bei chronischen Erkrankungen: Kontinuierlich nach ärztlicher Anordnung

Etwaige Bewegungsübungen sollten mehrmals täglich durchgeführt werden, idealerweise alle ein bis zwei Stunden. Die Unterstützung durch das Pflegepersonal sollte in der Pflegedokumentation festgehalten werden. Diese sollten auch regelmäßig die Wirksamkeit der Maßnahmen prüfen und bei Bedarf alternative Methoden ergreifen.

Zusammenfassung

Die Thromboseprophylaxe ist ein zentraler Bestandteil der modernen Gesundheitsversorgung. Hierbei werden medikamentöse, physikalische und bewegungstherapeutische Maßnahmen kombiniert, um das Risiko für Thrombosen und deren Folgeerkrankungen zu reduzieren. Entscheidend sind die individuelle Risikoeinschätzung und konsequente Umsetzung der prophylaktischen Maßnahmen an. Pflegekräfte und medizinisches Personal spielen bei der Durchführung und Überwachung der Thromboseprophylaxe eine Schlüsselrolle und tragen so maßgeblich zu deren Erfolg bei.

Quelle: „Pflege- und Expertenstandards auf CD-ROM“

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Prophylaxe

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