Mitarbeitermotivation: Definition, Beispiele und Maßnahmen zur Teamentwicklung

21.03.2024 | T. Reddel – Online-Redaktion, FORUM VERLAG HERKERT GMBH

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Jedes Unternehmen ist von der Mitarbeitermotivation seiner Belegschaft abhängig, denn nur motivierte Angestellte sichern langfristig den Unternehmenserfolg. Daher sollten Geschäftsleitungen und Führungskräfte regelmäßig prüfen, wie es um die Mitarbeiterzufriedenheit in ihrem Unternehmen bestellt ist. Mit welchen Maßnahmen lässt sich die Mitarbeitermotivation steigern und welche Rolle spielt der Führungsstil beim Motivieren der Mitarbeiter?

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Was bedeutet Mitarbeitermotivation? – Definition
  2. Warum ist Mitarbeitermotivation wichtig?
  3. Wie kann ich die Mitarbeitermotivation steigern? – Beispiele und Modelle
  4. Einfluss der Führungskraft auf die Mitarbeitermotivation

Was bedeutet Mitarbeitermotivation? – Definition

Der Begriff „Mitarbeitermotivation“ beschreibt den Einfluss eines Unternehmens bzw. seiner Führungskräfte auf die Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten. Je höher die Mitarbeiterzufriedenheit ist, desto eher sind die Angestellten bereit, ihre Arbeitsleistung aufrechtzuerhalten oder zu steigern. Sinkt die Mitarbeiterzufriedenheit und erbringen die Beschäftigten langfristig unterdurchschnittliche Leistungen, spricht man von sog. Low Performern.

Die Ausprägung der Mitarbeitermotivation hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B.:

Doch die Mitarbeitermotivation wird nicht nur von bestimmten Faktoren beeinflusst. Sie prägt auch selbst andere Bereiche, die für die Unternehmensführung wichtig sind.

Warum ist Mitarbeitermotivation wichtig?

Die Mitarbeitermotivation ist ein zentraler Erfolgsfaktor im Unternehmen, da sie verschiedenste Bereiche des betrieblichen Alltags beeinflusst:

  • Das Motivieren der Mitarbeiter kann die Produktivität der Beschäftigten erhöhen.
  • Motivierte Angestellte sind seltener krank oder erzeugen anderweitige Fehlzeiten.
  • Die Beschäftigten fühlen sie sich dem Unternehmen eher zugehörig, erhöhen ihre Einsatzbereitschaft und bleiben länger im Unternehmen (Betriebszugehörigkeit).
  • Glückliche Angestellte tragen ihre Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber häufiger nach außen, was die Arbeitgeberattraktivität am Markt erhöht und dem Employer Branding zugutekommt.

Eine hohe Mitarbeitermotivation kann also ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil am Markt sein, von dem sowohl das Unternehmen als auch die Angestellten profitieren. Daher sollten Unternehmen kontinuierlich dafür sorgen, die Mitarbeitermotivation im Betrieb zu steigern. Hierfür gibt es verschiedene Methoden.

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Wie kann ich die Mitarbeitermotivation steigern? – Beispiele und Modelle

Die Mitarbeitermotivation steht und fällt mit der Wertschätzung und dem respektvollen Umgang miteinander. Vertrauen und Respekt sind wichtige Faktoren, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen. Aber wie lassen sich diese Grundsätze in die Praxis umsetzen?

Mit der folgenden Checkliste verschaffen sich Führungskräfte einen ersten Überblick über die Mitarbeitermotivation innerhalb ihres Teams:

Mitarbeitermotivation steigern: Checkliste
Herrscht grundsätzlich ein positives Arbeitsklima? Können die Beschäftigten z. B. miteinander lachen und gemeinsame Erfolge feiern?
Werden die Beschäftigten in wichtige Entscheidungen und Fragen zur Arbeitszufriedenheit miteinbezogen?
Gibt es kurze Entscheidungswege, wenn Angestellte Feedback zur Motivation und zum Betriebsklima geben wollen (z. B. an ihre Vorgesetzten oder an den Betriebsrat)?
Werden Fehler offen angesprochen und wird konstruktiv nach einer Lösung gesucht, anstatt eine schuldige Person zu suchen?
Erhalten die Beschäftigten ausreichend Lob und positive Bestätigung, wenn es angebracht ist?
Gibt es Teambuilding-Maßnahmen wie gemeinsame Ausflüge, Events o. Ä. (auch im Homeoffice und für andere Arbeitsmodelle)?

Die Ergebnisse der Überprüfung sollten in einem nächsten Schritt evaluiert und durch praktische Maßnahmen ergänzt werden.

Aktuelle Mitarbeitermotivation ermitteln

Bevor konkrete Methoden zur Erhöhung der Mitarbeitermotivation gesucht werden, sollte der derzeitige Status Quo ermittelt werden. Dafür gibt es zahlreiche Werkzeuge wie Fragebögen und Mitarbeitergespräche zwischen Führungskraft und Teammitglied. So können die Angestellten eine Rückmeldung über ihre Zufriedenheit am Arbeitsplatz geben und Wünsche oder Sorgen äußern.

Feedbackgespräche haben den Vorteil, dass die Fragenden direkt Antworten erhalten. Gleichzeitig können Führungskräfte das Gespräch nutzen, um ihren Teammitgliedern Feedback zu ihrer Arbeitsleistung zu geben. Fragebögen hingegen können anonym ausgefüllt werden, was mögliche Hemmschwellen für ein direktes Feedback senkt. 

In jedem Fall hilft das damit gewonnene Feedback dabei, sich ein Bild von der aktuellen Mitarbeitermotivation zu machen und die weiteren Maßnahmen situationsgerecht festzulegen.

Gemeinsame Standards festlegen

Beim Motivieren der Mitarbeiter ist es immer hilfreich, sich am eigenen Unternehmensleitbild zu orientieren. Wurde in der Vergangenheit bereits ein eigenes Leitbild festgelegt, empfiehlt es sich, dieses regelmäßig prüfen und ggf. anpassen, da sich mit jeder Entwicklung des Unternehmens auch die Anforderungen an die Mitarbeitermotivation ändern. Gibt es solche Leitlinien noch nicht, sollte die Unternehmensführung gemeinsame Regeln für die tägliche Zusammenarbeit definieren und schriftlich dokumentieren. In diesen Prozess sollten die Beschäftigten von Beginn an miteinbezogen werden, da sie so die Punkte einbringen können, die aus ihrer Sicht wichtig sind, um die Mitarbeitermotivation aufrechtzuerhalten und das Betriebsklima zu verbessern.

In den Leitlinien sollten jedoch nicht nur die grundlegenden Werte des Unternehmens niedergeschrieben werden. Auch der Umgang mit Fehlern und Maßnahmen zum Konfliktmanagement, bei Mobbing am Arbeitsplatz und anderen Krisensituationen sollten Bestandteil des Leitbilds sein.

An diesen gemeinsamen Standards können sich sowohl langjährige als auch neue Beschäftigte orientieren, die so die betriebsinternen Umgangsformen schneller lernen. Gleichzeitig erfahren sie direkt, welche internen Maßnahmen zur Mitarbeitermotivation festgelegt sind.

Arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen schaffen

Jede Teamentwicklung lebt auch von der Vielfalt innerhalb der Belegschaft. Verschiedene Lebensformen, Familienstände, Alter usw. treffen an einem Ort aufeinander und fordern unterschiedliche Arbeitsbedingungen. Die Mitarbeitermotivation steigt, wenn die unterschiedlichen Eigenschaften der einzelnen Beschäftigten im Arbeitsalltag berücksichtigt werden.

Eine Möglichkeit diesen Bedingungen gerecht zu werden ist beispielsweise das Einführen bzw. Ausbauen flexibler Arbeitszeitmodelle wie Teilzeit, Homeoffice oder mobiles Arbeiten.

Regelmäßig Erfolg der Maßnahmen evaluieren

Wurden konkrete Maßnahmen zum Motivieren der Mitarbeiter umgesetzt, sollte nach einer gewissen Zeit (z. B. nach drei Monaten) erneut gemessen werden, ob sich die Mitarbeitermotivation verändert hat. Dies sollte wieder in direktem Austausch mit den Angestellten geschehen, etwa wieder mit Methoden wie dem Feedbackgespräch oder per Fragebogen. Das kann nicht nur die Mitarbeitermotivation steigern, sondern auch zum Aufbau einer konstruktiven und positiven Fehlerkultur beitragen.

Nach der Erhebung und Auswertung solcher Feedbackrunden sollten die gesammelten Informationen schnell an die entscheidenden Personen weitergegeben werden, um möglichst zeitnah Ergebnisse und Veränderungen zu erzielen. Das wirkt sich ebenfalls positiv auf die Mitarbeitermotivation aus, da sich die Angestellten gesehen und ernst genommen fühlen.

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Doch die besten Werkzeuge nützen nichts, wenn die Führungskräfte nicht für das Thema Mitarbeitermotivation sensibilisiert sind und ihren Führungsstil entsprechend ausrichten.

Einfluss der Führungskraft auf die Mitarbeitermotivation

Führungskräfte nehmen in der Mitarbeitermotivation eine besondere Rolle ein: Sie vermitteln zwischen Unternehmensleitung und Belegschaft und vertreten so die Interessen beider Seiten. Daher hat der Führungsstil jeder Führungskraft einen maßgeblichen Einfluss auf die Mitarbeitermotivation. Denn Vorgesetzte sind Vorbilder für ihre Teammitglieder und müssen selbst von den Leitlinien des Unternehmens überzeugt sein. Für das Motivieren der Mitarbeiter sind also qualifizierte und motivierte Führungskräfte notwendig. 

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, sollten Führungskräfte regelmäßig an Fortbildungen und Workshops teilnehmen, um ihre Führungskompetenzen zu erweitern. Sowohl für angehende als auch für erfahrene Führungskräfte ist es wichtig, solche Kompetenzen aufzubauen, die für eine förderliche Mitarbeitermotivation wichtig sind.