Konfliktmineralien: Verantwortungsvolle Lieferketten

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Durch die Globalisierung können zur Warenproduktion Rohstoffe aus den unterschiedlichsten Ländern verwendet werden. In vielen Ursprungsländer dieser Materialien, wie Sierra Leone oder der Kongo, gibt es bewaffnete Auseinandersetzungen, die unter anderem durch den Verkauf der sogenannten Konfliktmineralien finanziert werden. Bei Konfliktmineralien handelt es sich um Gold, Tantal, Wolfram und Zinn, wobei auch Kobalt unter kriegerischen Bedingungen gewonnen wird. Damit Unternehmen nicht unwissentlich solche Konflikte mitfinanzieren, wurden Gesetze erlassen, um die Ursprungsländer innerhalb der Lieferkette besser nachvollziehen zu können.

Verordnungen zu Konfliktmineralien

Das EU-Parlament hat beispielsweise eine Sorgfaltspflicht für Ex- und Importeure erlassen. Die Lieferketten im Handel mit Konfliktmineralien müssen sorgfältig überprüft werden, des Weiteren müssen Hersteller und Unternehmen berichten, woher ihre Rohstoffe kommen und wie sie dafür sorgen, dass Konfliktmineralien so gut es geht gemieden werden. In den USA gibt es als Äquivalent das Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act.

Diese Offenlegung der Informationen ist Teil der Due Diligence und wird durch unabhängige Gutachter und Behörden kontrolliert und bewertet. Die Unternehmer und Händler werden im Anschluss in einem EU-Register aufgenommen.

Rolle des Zolls

Damit kein internationales Unternehmen unbemerkt solche Konfliktmineralien einführen kann, spielen Mitarbeitende des Zolls eine zentrale Rolle bei der Überwachung des Mineralien- und Warenverkehrs. So kann der Zoll fragliche Mineralien oder Produkte konfiszieren und überprüfen. Gegebenenfalls können bei Verstößen auch Sanktionen verhängt werden.

Internationale Initiativen und Partnerschaften

Nicht nur staatliche Organisationen können sich für eine verantwortungsvolle Lieferkette engagieren. Die European Partnership for Responsible Minerals (EPRM), zum Beispiel, setzt sich für eine nachhaltige Beschaffung von Mineralien ein. Solche Initiativen fördern verstärkt die Transparenz der Lieferketten und Beschaffung. Andere Kontrollmöglichkeiten sind das Conflict Minerals Reporting Template (CMRT) aus der Responsible Minerals Initiative.

Herausforderung bei Konfliktmineralien

Die Herausforderungen im Kampf gegen den Handel mit Konfliktmineralien sind jedoch weiterhin groß. Beispielsweise wird die Rückverfolgbarkeit von Konfliktmineralien durch den ständigen Ex- und Import in benachbarte Länder verschleiert. Daher ist es umso wichtiger, dass internationale Behörden und Initiativen eng miteinander arbeiten, um hier Klarheit zu schaffen.

Fazit

Trotz internationaler Bemühungen und gesetzlicher Regelungen bleibt es eine Herausforderung, die Lieferketten im Handel mit Konfliktmineralien vollständig nachzuvollziehen. Die enge Zusammenarbeit zwischen allen staatlichen und nicht staatlichen Beteiligten ist von großer Bedeutung, um die Finanzierung von Konflikten durch diese Mineralien zu unterbinden.

Quelle: Ecovadis, Umweltpakt Bayern, CSR