Überspannungskategorie (CAT): Anforderungen an Mess- und Prüfmittel

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Die Überspannungskategorie bezeichnet in der Elektrotechnik eine Klassifizierung von elektrischen Mess- und Prüfgeräten hinsichtlich ihrer Fähigkeit, Überspannungen standzuhalten. Sie muss gemäß DIN IEC 61010-1 zusammen mit der maximalen Spannungsangabe auf jedem Prüf- und Messgerät angegeben sein. Entsprechend dürfen diese Geräte nur in den jeweils zulässigen Überspannungskategorien eingesetzt werden.

Überspannungskategorie als wichtige Schutzmaßnahme

Elektrische Systeme sind verschiedenen Arten von Spannungen ausgesetzt. Neben der normalen Betriebsspannung können unerwartete Überspannungen auftreten, die durch atmosphärische Einflüsse, Schaltvorgänge im Netz oder Fehlfunktionen verursacht werden. Diese Überspannungen können die elektrischen Geräte beschädigen oder sogar zu gefährlichen Situationen führen. Um einen Prüfer während einer Messung vor diesen Überspannungen (Transienten, Blitzeinschlag, Schalthandlungen etc.) zu schützen, muss stets die Überspannungskategorie der Messinstrumente beachtet werden.

Die Elektrofachkraft und vor allem die verantwortliche Elektrofachkraft müssen dies stets bei der Prüfplanung und –durchführung beachten.

Überspannungskategorien

Die Überspannungskategorien sind international genormt und werden in der Regel in vier Hauptkategorien eingeteilt:

  • CAT I: Elektronische Geräte, Signalebene
  • CAT II: Haushaltsgeräte, tragbare Geräte, einphasige Lasten, Steckdosen (> 10 m v. CAT III, >20 m v. CAT IV entfernt)
  • CAT III: Dreiphasige Verteilung, Beleuchtungssysteme in großen Gebäuden, Verteilungstafeln
  • CAT IV: Drei Phasen am Elektrizitätswerk Elektrizitätsmesser, im Freien und Zuführung der Versorgungsleitungen

Sicherheitscheckliste – Überspannungskategorien

Keine dem Prüfort und der Prüfumgebung entsprechende Überspannungskategorie (CAT) verwenden (z. B. keine Verwendung von CAT II-Messmitteln bei Prüfungen in dreiphasigen Verteilungen)

Keine für die Prüfaufgabe ungeeigneten, falschen oder veralteten Prüfmittel verwenden (z. B. Isolationswiderstandsmessmittel, die kein Entladen des Prüflings vorsehen)

Keine für unterwiesene Personen ungeeigneten Prüfmittel verwenden (z. B. Prüfmittel ohne optische oder akustische Hinweise und Warnungen)

Keine minderwertigen Hilfsmittel verwenden (z. B. billige oder schlechte Prüfleitungen etc.)

Notwendige Persönliche Schutzausrüstungen (PSA), Hilfsmittel und Werkzeuge verwenden (z.B. isolierende Handschuhe, flammwidrige, den ganzen Körper bedeckende Arbeitskleidung, Sicherheitsschuhe, Helme mit Gesichtsschutz etc.)