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"Wie gelingt Inklusion Schule? – Definition, Beispiele und Statistiken"


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Wie gelingt Inklusion Schule? – Definition, Beispiele und Statistiken

© BillionPhotos.com – stock.adobe.com

Spätestens seit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention spielt das Thema Inklusion in Deutschland eine zentrale Rolle. Dazu gehört auch die Inklusion in der Schule, um Kindern und Jugendlichen mit Behinderung die gleichen Bildungschancen zu ermöglichen. Aber wie steht es um die Inklusion an Schulen in Deutschland? Was sagen aktuelle Studien und Statistiken und welche Rahmenbedingungen braucht eine inklusive Schule?

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Inklusion Schule? – Definition
  2. Was zählt alles zur Inklusion? – Beispiele für Inklusion Schule
  3. Inklusion Schule: Pro und Contra
  4. Sind Schulen zu Inklusion verpflichtet?
  5. Aktuelle Statistiken zu Inklusion Schule
  6. Rahmenbedingungen für Inklusion an Schulen

Was ist Inklusion Schule? – Definition

Unter Inklusion versteht man die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben. Das bedeutet, dass alle Menschen nicht nur die gleichen Rechte, sondern auch die gleichen Chancen haben, etwa auf Bildung (Stichwort Bildungsgerechtigkeit) – unabhängig von Geschlecht, sozialen und ökonomischen Voraussetzungen oder besonderen Lernbedürfnissen.

Bei der Inklusion in der Schule sollen insbesondere die Rechte von Schülerinnen und Schülerin mit Behinderung gestärkt werden. Sie weisen meist einen sonderpädagogischem Förderbedarf auf und benötigen deshalb zusätzliche Unterstützung im Schulalltag. Allerdings geht es bei der Inklusion nicht um die Integration in ein bestehendes System, sondern um die Veränderung des bestehenden Schulsystems hin zu einem inklusiveren Angebot. Das Ziel ist es also beispielsweise nicht, mehr Förderschulen zu errichten, sondern die allgemeinbildenden Schulen so anzupassen, dass ebenso Schülerinnen und Schüler mit weiterem Förderbedarf bedarfsgerecht betreut werden können.

In einer idealen inklusiven Schule lernen Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung gemeinsam. Das erfordert eine entsprechende Ausstattung der Schulen und Weiterqualifikation der Lehrkräfte. Da das in der Praxis bislang nicht flächendeckend möglich ist, gibt es sog. inklusive Schwerpunktschulen für bestimmte Förderbedarfe. Langfristig ist es jedoch das Ziel, alle Schulen in Deutschland so inklusiv zu gestalten, dass sie von Schülerinnen und Schülern mit sämtlichen Lernbedürfnissen besucht werden können.

Was zählt alles zur Inklusion? – Beispiele für Inklusion Schule

Inklusion in der Schule ist ein vielschichtiges Konstrukt, das alle Bereiche des Schulwesens betrifft. So sind umfangreiche Maßnahmen notwendig, um Schülerinnen und Schülerin mit geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung die nötige Förderung zu ermöglichen.

Zur Inklusion und Integration in der Schule gehören beispielsweise folgende Aspekte:

  • Schulbegleitung für den Schulweg und darüber hinaus
  • Bauliche Gestaltung der Schulen
  • Inhaltliche und didaktische Struktur des Unterrichts (z. B. Anpassung der Unterrichtsmethoden, Gewährung von Nachteilsausgleichen)
  • Qualifikation der Lehrkräfte und anderer pädagogischer Fachkräfte
  • Organisation von Elternabenden, Klassenfahrten und anderen Veranstaltungen

Dabei wird das Thema Inklusion in der Schule immer wieder teils heftig diskutiert, etwa hinsichtlich der möglichen Vor- und Nachteile, die eine Umstellung des deutschen Schulsystems hin zu mehr Inklusion mit sich bringt.

Inklusion Schule: Pro und Contra

Wenn es um das Thema Inklusion in der Schule geht, gibt es sowohl befürwortende als auch kritische Stimmen. Daher hier ein Überblick über häufige Pro- und Contra-Argumente:

Vorteile/Chancen Nachteile/Risiken
Stärkung des Sozialverhaltens von Kindern ohne Behinderung, Vermeidung/Abbau von Berührungsängsten und Vorurteilen
Stärkung der Klassengemeinschaft, Vermeidung von Mobbing
Verzögerungen im Unterricht/Schulablauf durch zusätzliche Rücksichtnahme auf besondere Bedürfnisse
Förderung der Selbstständigkeit und weniger Stigmatisierung von Kindern mit zusätzlichem Förderbedarf Mögliche Mehr- oder Überlastung der Lehrkräfte (Stichwort Lehrergesundheit, Lehrermangel)
Langfristig günstigere Finanzierung eines gemeinsamen, inklusiven Bildungssystems (verglichen mit der Aufrechterhaltung unterschiedlicher Schultypen) Teils sehr aufwendige Implementierung inklusiverer Schul- und Unterrichtskonzepte

Dabei sind sich die meisten Positionen grundsätzlich einig, dass mehr Inklusion in unserem Schulsystem langfristig sinnvoll ist. Vielmehr wird die Umsetzung dieses Vorhabens immer wieder kritisiert. Gleichzeitig verpflichtet sich der Bund bereits seit Jahrzehnten zu mehr Inklusion an Schulen.

Sind Schulen zu Inklusion verpflichtet?

Ja, Art. 24 UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) verpflichtet Deutschland dazu, ein inklusives Schulsystem sicherzustellen. Umgesetzt wird diese Vorgabe in den Schulgesetzen der Bundesländer, die ihre Schulen ebenfalls zur Inklusion verpflichten. So gibt es seit Inkrafttreten der UN-BRK im Jahr 2009 auch in Deutschland ein Recht auf Inklusion in der Schule (diskriminierungsfreie, inklusive Beschulung). Dem müssen die einzelnen Schulen gerecht werden.

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Doch dass die Umsetzung der Inklusion an Schulen noch in einigen Bereichen für Herausforderungen sorgt, zeigen aktuelle Studien und Statistiken.

Aktuelle Statistiken zu Inklusion Schule

Im aktuellen Deutschen Schulbarometer 2024 wurden Lehrkräfte aus allgemeinbildenden und beruflichen Schulen zu ihrer Einstellung hinsichtlich der Inklusion an Schulen, dem Belastungserleben und der Wirksamkeit eines inklusiven Unterrichts befragt – mit teils sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

Das sind wesentliche Ergebnisse des Schulbarometers zur Inklusion in der Schule:

  • Die Merheit der befragten Lehrkräfte (66 %) bekräftigt, dass sie ihren Unterricht an die unterschiedlichen Lernbedürfnisse ihrer Kinder und Jugendlichen anpassen können.
  • Für 71 % der Lehrkräfte ist der Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen derzeit eine große Belastung.
  • 74 % der Befragten denken nicht, dass Inklusion in der Schule den Unterricht für alle Schülerinnen und Schüler verbessert.
  • Mehr als die Hälfte (55 %) ist der Meinung, dass eine inklusive Schule nicht für alle Schülerinnen und Schüler gewinnbringend ist.

Eine weitere Einschätzung kommt vom UN-Fachausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Dieser veröffentlichte im Oktober 2023 seine „Abschließenden Bemerkungen“ (Concluding Observations) zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) in Deutschland. Darin kritisiert der Ausschuss, dass bislang keine Transformation hin zu einem inklusiveren Schulsystem stattfinden würde. Nach wie vor gäbe es zahlreiche Barrieren für Kinder mit Behinderungen, die eine allgemeine Schule besuchen wollen.

Um den Nachholbedarf bei der schulischen Inklusion in Deutschland aufzuholen, empfiehlt der Fachausschuss folgende Maßnahmen:

  • Erarbeitung eines umfassenden, konkreten Konzepts zur Beschleunigung des Übergangs von Förderschulen hin zur inklusiven Bildung auf Länder- und Gemeindeebene
  • Durchführung von Sensibilisierungs- und Aufklärungskampagnen zur Förderung der Inklusion in der Schule auf kommunaler Ebene
  • Bereitstellung geeigneter Transportmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen (insbesondere in ländlichen Gebieten)
  • Schulung der Lehrkräfte und des nicht lehrenden Personals i relevanten Bereichen der inklusiven Schule (z. B. in Gebärdensprache)

Die Untersuchungen machen deutlich, dass das Thema Inklusion in der Schule weiterhin eine große Herausforderung darstellt. Einerseits äußern sich viele Beteiligte und Außenstehende kritisch, andererseits besteht dennoch Potenzial, den Unterricht und das Schulsystem an eine heterogene Schülerschaft anzupassen.

Welche Rahmenbedingungen braucht es also, um mehr Inklusion in der Schule zu erreichen?

Rahmenbedingungen für Inklusion an Schulen 

Ein passendes Konzept zur Inklusion in der Schule berücksichtigt zahlreiche Aspekte aus unterschiedlichen Bereichen und Perspektiven. Denn von der Inklusion sind nicht nur die Schulen, ihr Personal und die Schülerinnen und Schüler betroffen. Auch Beteiligte wie deren Eltern und die zuständigen Gemeinden nehmen eine zentrale Rolle in der inklusiven Schulentwicklung ein.

Zu einem gelungenen Inklusionskonzept gehören etwa folgende Punkte: 

  • Anpassung des Personalbedarfs
  • Zusammenarbeit von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften in multiprofessionellen Teams (z. B. kollegiale Beratung)
  • Fachliche Fort- und Weiterbildung der Fachkräfte
  • Bauliche, technische und digitale Barrierefreiheit (z. B. beim Zugang zu digitalen Medien im Unterricht und zu Hause)
  • Flexible schulorganisatorische Rahmenbedingungen (Blockunterricht, individuelle Pausen etc.)
  • Reflexion der Einstellungen und Haltungen von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern (etwa im Rahmen der Elternarbeit)
  • Angebote dialogischer, kooperativer, offener Lernformen und Differenzierungen

Quellen: Positionspapier inklusive schulische Bildung, Deutsches Schulportal, Deutsches Institut für Menschenrechte

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Inklusion

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