Umweltbildung in Kindergarten, Kita und Schule: Definition, Ziele und Beispiele

17.08.2022 | T. Reddel – Online-Redaktion, Forum Verlag Herkert GmbH

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Klima- und Umweltschutz gehören zu den zentralen Themen unserer Zeit. Daher ist es wichtig, dass wir bereits von klein auf lernen, was Umweltschutz ist und wie ein möglichst ressourcenschonendes Leben aussieht. Hierfür gibt es die sog. Umweltbildung. Mit ihr vermitteln Kindergärten und Schulen den Kindern und Jugendlichen die wichtigsten Kompetenzen zu Umwelt- und Klimaschutz. Doch wie sieht Umweltbildung in der Praxis aus und welche Ziele sollen damit erreicht werden?

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Was versteht man unter Umweltbildung? – Definition
  2. Umweltbildung: Ziele
  3. Beispiele: Umweltbildung im Kindergarten, in der Kita und in der Grundschule
  4. Fazit: Warum ist Umweltbildung wichtig für Kinder?

Was versteht man unter Umweltbildung? – Definition

Umweltbildung (auch Umweltpädagogik oder Umwelterziehung genannt) ist ein Teilbereich der Bildung, der oftmals unterschiedlich definiert wird. Im Allgemeinen soll er insbesondere Kindern und Jugendlichen die wichtigsten Aspekte zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit vermitteln.

Die Aufklärung beginnt im Idealfall bereits im Kindergarten bzw. in der Kita und begleitet die Kinder über die Grundschule bis zu ihrem Schulabschluss. Daher sind v. a. Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte und andere pädagogische Fachkräfte in der Verantwortung, die notwendigen Fakten und Kompetenzen zur Umweltbildung zu vermitteln.

Inhaltlich behandelt die Umwelterziehung verschiedene Aspekte. Dazu gehören vorrangig folgende Themen:

  • Umweltschutz und Umweltverschmutzung (Abfall, Verkehr etc.)
  • Gesellschaftspolitische Konsequenzen (Hunger, Armut, soziale Ungleichheit etc.)
  • Klimaschutz
  • Ressourcenschutz 
  • Artenschutz und Artenvielfalt
  • Nachhaltigkeit

Um für all diese Bereiche bereits bei jungen Menschen ein Bewusstsein zu schaffen, entwickelte die Bundesregierung in den 1990er Jahren die Bildungskampagne „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE). Damit beschlossen auch die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen unterschiedliche Projekte, um die Prinzipien der Nachhaltigkeit in ihre jeweiligen Bildungssysteme aufzunehmen.

Aber auch unabhängig von diesen staatlichen Vorgaben sollten sich Kindergärten, Schulen und andere Bildungseinrichtungen mit der Umweltbildung befassen. Hierfür gibt es unterschiedliche Methoden, um den Kindern und Jugendlichen das Wissen möglichst praxisnah und mit allen Sinnen zu vermitteln. Möglich sind z. B. spezielle Spiele, Ausflüge oder Kindergarten- bzw. Schulprojekte. Damit verfolgt die Umweltpädagogik konkrete Ziele.

Umweltbildung: Ziele

Die Ziele der Umweltbildung sind breit gefächert. Grundsätzlich soll sie den Kindern und Jugendlichen näherbringen, wie sie das Lebensumfeld der Menschen und deren Gesundheit aufrechterhalten. Hierfür müssen ihnen die Schulen und Kindergärten gewisse Werte, Einstellungen, Verhaltensweisen und Kompetenzen vermitteln.

Zu den wichtigsten Zielen von Umweltbildung und -erziehung gehören:

Umweltbildung: Ziele
Das allgemeine Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen für alle Themen fördern, die mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit zusammenhängen.
Den Zusammenhang zwischen Armut, Hunger, Krieg, sozialer Ungleichheit und Umweltzerstörung darstellen.
Kompetenzen entwickeln, mit denen die Kinder und Jugendlichen ihr eigenes Verhalten, ihre Gewohnheiten und Lebensstile hinsichtlich umweltschutzrelevanter Aspekte reflektieren.
Die Bereitschaft fördern, sich gesellschaftlich für den Umweltschutz zu engagieren und entsprechende Möglichkeiten schaffen, sich in gesellschaftspolitische Prozesse einzubringen.
Moralische Werte vermitteln, die einen rücksichtsvollen Umgang gegenüber anderen Nationen und nachfolgenden Generationen widerspiegeln.

Pädagoginnen und Pädagogen aus allen Bildungseinrichtungen sind wesentlich daran beteiligt, diese Ziele zu erreichen: Sie nehmen eine wichtige Rolle bei er Umweltbildung ein, da sie mit ihren Bildungsangeboten jeden Tag nicht nur Fakten, sondern auch Werte und Normen weitergeben.

Beispiele: Umweltbildung im Kindergarten, in der Kita und in der Grundschule

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Grundzüge der Umweltbildung in allen Bildungseinrichtungen umzusetzen. Einige Maßnahmen können einrichtungsübergreifend genutzt werden – also sowohl in Kindergärten und Kitas als auch in Grundschulen und weiterführenden Schulen.

Typische Beispiele für solche Maßnahmen zur Umweltbildung sind:

  • Spiele
  • Projekte
  • Ausflüge mit der Kindergartengruppe/Kitagruppe/Klasse an außerschulische Lernorte, wie z. B.:
    • Museen
    • Naturschutzgebiete
    • Naturerlebnispfade
    • Wasserwerke

Es gibt allerdings gewisse Punkte der Umweltbildung, die speziell im Kindergarten bzw. in der Kita beachtet werden müssen und solche, die speziell für Schulen gelten. Diese Unterschiede erläutert der folgende Abschnitt.

Umweltbildung in Kindergarten und Kitas

Der Kindergarten sollte die erste Station sein, in der Kinder mit Umweltbildung in Kontakt kommen. Praktischerweise lässt sie sich in verschiedene Bereiche des Einrichtungsalltags integrieren.

  • In der Küche regionale und saisonale Zutaten nutzen.
  • Für Bastelprojekte in der Gruppe umweltfreundliche Materialien verwenden.
  • In Gruppenräumen eigene Experimentierbereiche einrichten, die dabei helfen, bei den Kindern ein Verständnis für Natur und Umwelt zu entwickeln.
  • Den Außenbereich des Kindergartens/der Kita unter umwelt- und naturfreundlichen Aspekten gestalten:
    • Einen Erlebnispfad einrichten.
    • Spielgeräte aus umweltfreundlichen Stoffen kaufen.
  • Ausflüge in Zoos, Wälder oder andere Orte, die speziell auf jüngere Kinder ausgerichtet sind und sie durch das aktive Erleben näher an das Thema Umweltschutz heranführen.

Beim Schuleintritt sollten die Kinder bereits eine grobe Vorstellung davon haben, was Klima-, Natur- und Umweltschutz bedeuten. Auf dieser Basis können Lehrkräfte die Umweltbildung in ihrem Unterricht fortsetzen.

Umweltbildung in der (Grund-)Schule

Viele Schulen verfolgen bereits die Themen Umwelt- und Naturschutz und versuchen einen nachhaltigen Unterricht zu gestalten. Allerdings erfolgt die Umweltbildung und -erziehung hier oftmals in sehr unterschiedlicher Qualität. Nicht selten gibt es lediglich vereinzelte Schulprojekte oder Ausflüge zum Thema Klima- oder Umweltschutz, die anschließend im Unterricht nicht weiter vertieft werden.

Dabei sollte der regelmäßige Austausch zu Natur und Klima besonders in der Schule stärker verfolgt werden, denn: Die Grundeinstellung der Schülerinnen und Schüler für ein umweltbewusstes Handeln wird besonders stark während der Schulzeit beeinflusst.

Eine Möglichkeit, wie Schulen ihre Umweltbildung umsetzen können, ist der Einsatz außerschulischer Lernorte. Dabei wird der Unterricht auf eine Umgebung außerhalb des Schulgebäudes übertragen. Ausflüge in die Natur eignen sich hierfür ideal.

Vorlagen für Schulen

Lehrkräfte und Schulleitungen sollten sich zunächst zusammensetzen, um die Umweltbildung an ihrer Schule möglichst regelmäßig und fächerübergreifend aufzubauen. Hierfür ist sowohl eine ausreichende Qualifikation der Lehrkräfte als auch die Zusammenstellung passender Unterrichtsmaterialien notwendig.

Länderübergreifendes Unterrichtsmaterial für alle Klassenstufen bieten z. B. das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und der Deutsche Bildungsserver.

In jedem Fall benötigen Lehrerinnen und Lehrer entsprechende Kompetenzen im Bereich Umweltbildung, um die gewünschten Lehrziele zu erreichen. Deswegen ist es sinnvoll, bei den Lehrerbeurteilungen den Bereich BNE mitzuerfassen und einzuschätzen.

Allerdings endet die Umweltbildung nicht nach Verlassen der Kita oder der Schule, sondern geht darüber hinaus.

Umweltbildung außerhalb von Kita und Schule

Wie bei anderen bildungsrelevanten Aspekten haben alle Personengruppen, mit denen ein Kind regelmäßig Kontakt hat, eine Vorbildfunktion – so auch beim Umweltschutz. Denn Lernen hört nicht nach dem Unterricht oder dem Tag im Kindergarten auf, sondern wird zu Hause, bei Treffen mit Freundinnen und Freunden und anderswo (bewusst und unbewusst) fortgeführt.

Daher ist der Einfluss von Eltern, Geschwistern, nahen Angehörigen und anderen Personen mit Vorbildfunktion ebenfalls wichtiger Bestandteil des Erfolgs der Umweltbildung.

Fazit: Warum ist Umweltbildung wichtig für Kinder?

Schon im Kindesalter beginnen Menschen, sich mit der Umwelt und Natur auseinanderzusetzen – sowohl auf spielerische Weise als auch im Austausch mit anderen. Daher sollten bereits Erzieherinnen und Erzieher im Kindergarten/in der Kita entsprechende Bildungsangebote entwickeln, um bei den Kindern ein Bewusstsein für umweltrelevante Themen zu schaffen.

In nächster Instanz sollten Grundschulen und weiterführende Schulen die Themen Umwelt- und Klimaschutz aufgreifen, etwa in Form verschiedener Projekte und Ausflüge. Insbesondere die Schulzeit ist für die Sozialisation und Identitätsbildung der Kinder und Jugendlichen prägend und kann daher für die Umwelterziehung genutzt werden.

Damit gewährleistet ist, dass den Kindern und Jugendlichen kompetentes Wissen zu Natur und Umwelt vermittelt wird, benötigen die pädagogischen Fachkräfte entsprechendes Hintergrundwissen. Hier kann z. B. eine Fort- oder Weiterbildung im Bereich Umweltpädagogik hilfreich sein. Zusätzlich kann der Bereich BNE im Rahmen der regelmäßigen dienstlichen Beurteilungen von Schulleitungen miterfasst werden.

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Hilfreiche Vorlagen hierfür bietet die Software „Dienstliche Beurteilungen und Leistungsberichte in der Schule schnell und sicher erstellen“.

Nicht zuletzt ist es die Aufgabe der Eltern, Geschwister und anderen Bezugspersonen, das Verständnis von Kindern und Jugendlichen zur Umwelt positiv zu beeinflussen und so die Umweltbildung voranzutreiben.

Quellen: Software: „Dienstliche Beurteilungen und Leistungsberichte in der Schule schnell und sicher erstellen“; Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV); Deutscher Bildungsserver

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