Was ist bei der Hygiene in der Pflege zu beachten? – Grundlagen, Ziele und Arbeitsblatt
29.08.2024 | T. Reddel – Online-Redaktion, Forum Verlag Herkert GmbH
Pflegeeinrichtungen und andere Einrichtungen des Gesundheitswesens unterliegen umfangreichen Anforderungen an das Hygienemanagement. Denn eine hygienische Arbeitsweise reduziert Infektionsrisiken und verbessert den Gesundheitsschutz. Daher sollten Pflegekräfte und andere Beteiligte die Grundlagen der Hygiene in der Pflege, ihre Ziele und die nötigen Schutzmaßnahmen kennen. Hierfür gibt es spezielle Checklisten, Unterweisungen und Arbeitsblätter.Inhaltsverzeichnis
- Was versteht man unter Hygiene in der Pflege?
- Warum ist Hygiene in der Pflege wichtig?
- Welche Gesetze regeln die Hygiene in der Pflege?
- Was sind die Grundlagen der Hygiene in der Pflege?
- Arbeitsblatt und PowerPoint-Präsentation
Was versteht man unter Hygiene in der Pflege? – Definition
Die Hygiene in der Pflege umfasst sämtliche Maßnahmen zur Verhütung von Krankheiten und Erhaltung der Gesundheit, die von Pflegeeinrichtungen geplant und durchgeführt werden. Sie bezieht sich sowohl auf die ambulante/häusliche Pflege als auch stationäre Aufenthalte in Altenpflegeeinrichtungen oder im Krankenhaus.
Für das Einhalten der geltenden Hygienevorschriften ist insbesondere der Betreiber bzw. die Einrichtungsleitung verantwortlich. Aber auch die Beschäftigten müssen die geltenden Vorgaben zur Hygiene kennen und befolgen.
Was gehört zur Hygiene in der Pflege?
Folgenden Aspekte sind grundlegende Bestandteile der Hygiene in pflegerischen Einrichtungen:
- Personalhygiene (Händedesinfektion, Hautpflege, Dienstkleidung, persönliche Körperhygiene, Schutzimpfungen etc.)
- Patientenbezogene Hygiene (Wundversorgung, Schutz vor Nadelstichverletzungen, Arzneimittel, Medizinprodukte, spezieller Umgang mit infektiösen Pflegebedürftigen etc.)
- Umgebungshygiene (Räumlichkeiten, Arbeitsmittel, Abfallentsorgung usw.)
- Arbeitsschutz (Gefährdungsbeurteilungen, Betriebsanweisungen, Sicherheitsunterweisungen etc.)
- Trinkwasserhygiene (Arbeits- und Umweltschutz)
Alle Angestellten sollten diese Aspekte kennen. Außerdem müssen sie entsprechende Unterweisungen erhalten – der Arbeitgeber unterliegt hier einer jährlichen Unterweisungspflicht. Bei der Durchführung dieser Unterweisungen können fertige Hilfsmittel unterstützen.
In Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern wird bei der Hygiene differenziert, z. B. in die Krankenhaushygiene, die Hygiene bei der Medizinprodukteaufbereitung oder auch die Lebensmittelhygiene. Die notwendigen Hygienemaßnahmen unterscheiden sich je nach Gesundheitseinrichtung und Leistungsspektrum. Sie alle verfolgen jedoch gemeinsame Ziele.
Warum ist Hygiene in der Pflege wichtig?
Die Hygiene in der Pflege ist wichtig, da sie sowohl die Gesundheit der Pflegebedürftigen als auch die der Pflegekräfte beeinflusst. Der enge Kontakt zwischen den Beteiligten kann das Infektionsrisiko für beide Seiten erhöhen, weshalb entsprechende Hygienemaßnahmen nötig sind, um die Ausbreitung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren oder Pilzen zu verhindern. Gleichzeitig sorgt der Arbeitgeber für einen angemessenen Arbeitsschutz innerhalb der Belegschaft.
Besonders wichtig ist das Hygienemanagement bei der Pflege älterer oder chronisch kranker Personen, da ihr Immunsystem oft anfälliger für Infektionen ist. Zudem kann die Einnahme bestimmter Medikamente, wie Immunsuppressiva, das Infektionsrisiko zusätzlich erhöhen. Daher ist in diesen Fällen ein besonders hohes Maß an Hygiene in der Pflege erforderlich.
Des Weiteren ist das Hygienemanagement Teil der MDK-Prüfung, also der Prüfung ambulanter und stationärer Pflegeeinrichtungen durch den Medizinischen Dienst. Nicht zuletzt verpflichten zahlreiche Gesetze und Vorschriften die Pflegeeinrichtungen, geeignete Hygienemaßnahmen für ihre Beschäftigten festzulegen.
Welche Gesetze regeln die Hygiene in der Pflege?
Die wichtigsten Gesetze und Verordnungen zur Hygiene in der Pflege sind:
- Infektionsschutzgesetz (IfSG)
- Länderhygieneverordnungen
- Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
- Biostoffverordnung (BioStoffV)
- Technische Regel für biologische Arbeitsstoffe (TRBA) 250
- Unfallverhütungsvorschriften (UVV)
- Trinkwasserverordnung (TrinkwV)
Hinzu kommen RKI-Hygienerichtlinien, wie die Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO).
Was sind die Grundlagen der Hygiene in der Pflege?
Die nötige Hygiene in der Pflege hängt insbesondere vom fachlichen Schwerpunkt, den Tätigkeiten der Pflegekräfte und dem Gesundheitszustand der Pflegebedürftigen ab.
Grundsätzlich kommen unter anderem folgende Standardhygienemaßnahmen infrage:
Aushang: Basishygiene in der Pflege | |
Persönliche Hygiene | |
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Händehygiene |
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Reinigung | |
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Händedesinfektion | |
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Einmalhandschuhe | |
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Wundversorgung | |
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Arbeitskleidung | |
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Arbeitsumgebung | |
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Abfallentsorgung | |
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Diese Hygienemaßnahmen sind speziell dann einzuhalten, wenn ein Kontakt mit Körperausscheidungen und/oder Krankheitserregern nicht ausgeschlossen werden kann. Darunter fallen typischerweise Tätigkeiten wie die Wundversorgung, die Körperpflege von Pflegebedürftigen und die Arbeit mit Kathetern. Unabhängig davon können Arbeitgeber in der Pflege durch geeignete Materialien dafür sorgen, dass ihre Angestellten die geltenden Hygienevorschriften verinnerlichen.
Hygiene in der Pflege: Arbeitsblatt, PowerPoint und Schulung
Für ein nachhaltiges Hygienemanagement in der Pflege gibt es verschiedene Methoden, wie etwa das Aushändigen von Merk- und Arbeitsblättern und die Hygieneschulung des Personals durch Videos und Präsentationen. Die FORUM VERLAG HERKERT GMBH bietet solche Arbeitshilfen an.
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Regelmäßige Updates zum Hygienemanagement liefert die Fachzeitschrift „QM-PRAXIS in der Pflege inklusive Hygiene aktuell“. In jeder Ausgabe erhalten QM- und Hygienebeauftragte umfassende Informationen und praktische Arbeitshilfen zu aktuellen QM- und Hygienethemen. Jetzt informieren!
Quellen: „Unterweisungs-DVD Hygiene und Infektionsschutz“, „Sofort einsetzbare Pflegeanleitungen“, „QuickCheck Hygienemanagement: Fit für die Praxisbegehung“